Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Vortragsabend und Buchpräsentation mit Isabell Riege und Christian Tietze
Die geheimnisvolle Welt des alten Ägyptens faszinierte schon früh Künstler, Gelehrte und Reisende in ganz Europa – auch in Weimar um 1800. Zwei Vorträge geben Einblick in die Entdeckungsgeschichte, die kulturelle Rezeption und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Land am Nil.
Die Geschichte Ägyptens beginnt vor über 9.000 Jahren und reicht über drei große Reichsperioden hinweg bis in die Zeit der griechisch-römischen Fremdherrschaft. Besonders die napoleonische Ägypten-Expedition 1798 markierte einen Wendepunkt: Sie leitete den Beginn der modernen Ägyptologie ein und entfachte eine breite Begeisterung für die Kunst und Kultur des alten Ägyptens – auch in Deutschland.
Anhand historischer Entwicklungen, bedeutender Bauwerke und archäologischer Funde lässt Dr. Christian Tietze die jahrtausendealte Geschichte lebendig werden – von den frühen Siedlungen im Niltal bis zur Wiederentdeckung durch europäische Reisende und Forscher.
Isabell Riege präsentiert ausgewählte Werke aus dem Bestand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die die europäische Sicht auf Ägypten zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert zeigen. Dazu gehören frühe Darstellungen von Athanasius Kircher, Giovanni Battista Belzoni, den Pionier der ägyptischen Feldforschung, bis zu Jean-François Champollion und Ippolito Rosellini, und der toskanisch-französischen Expedition zur wissenschaftlichen Erfassung des Landes.
Die ausgewählten Werke stehen nicht nur in einem historischen Zusammenhang, sondern auch in Bezug zur Weimarer Geistesgeschichte. Sie zeigen, wie Ägyptenbilder Europa über drei Jahrhunderte hinweg geprägt haben – von der barocken Faszination bis zur wissenschaftlich fundierten Ägyptologie.