Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Vortrag von Prof. Dr. Norbert Greiner
Als die Großherzogin Sophie anlässlich ihres 40. Geburtstags den „Verein der Shakespeare-Freunde“ ins Leben rief, legte sie die Grundlage für die wenige Wochen später vollzogene Gründung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft in Weimar. Die diesjährigen Jubiläumsfeiern bieten daher Anlass, an die Bedeutung Shakespeares für die Entwicklung des deutschen Dramas und Theaters erneut zu erinnern ‒ trotz des seit Goethes Zeiten bekannten Seufzers: Shakespeare und kein Ende! Zwei zwar durchaus bekannte, in den Darstellungen der deutschen Shakespeare-Rezeption aber nicht immer angemessen gewürdigte Ereignisse sollen rekapituliert werden: Die von Ludwig Tieck und Felix Mendelssohn-Bartholdy verantwortete Berliner Inszenierung vom „Sommernachtstraum“ aus dem Jahr 1843, die erst den Auftakt bildete für den folgenden Bühnenerfolg der Komödie in England und auf dem Kontinent; und Friedrich Schillers Abfassung des „Wallenstein“, der für die Eröffnung des neuen Theaters in Weimar 1798 geplant war und in deren Verlauf sich Schiller an Shakespeares „history plays“ abarbeitete. Beide Ereignisse geben Anlass für die Frage, inwieweit das in jüngerer Zeit zu hörende Argument, die verehrende Aneignung Shakespeares könne als Inbesitznahme fremden Kulturkapitals gelten, angemessen ist.
Norbert Greiner war 1983-2000 Professor für Kulturgeschichte und Theorie des literarischen Übersetzens an der Universität Heidelberg und von 1993-1997 deren Prorektor. Vom Jahr 2000 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 war er Universitätsprofessor für Englische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg und 2008-2011 zudem Gastprofessor für Literarische Übersetzung an der Universität Wien. Weitere Gastprofessuren nahm er in Peking und Alexandrien wahr. Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Wien) und in Kuratorien und Beiräten verschiedener wissenschaftlicher Stiftungen, u.a. der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung und der Deutschen Shakespeare-Stiftung.
Eine Veranstaltung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft Weimar in Kooperation mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
Platz der Demokratie 4
99423 Weimar
Deutschland
Eintritt frei