Zurück zur Übersicht
© Klassik Stiftung Weimar
09.05.2023

Dr. Ulrike Lorenz liest zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 78 Jahren und die Bücherverbrennung 1933

10. Mai, Theaterplatz, 15 Uhr

Am 10. Mai 1933 brannten in ganz Deutschland Scheiterhaufen mit Büchern von Autor*innen, die unter der nationalsozialistischen Diktatur verboten waren. Am Gedenken beteiligt sich auch Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar.

Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar, das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar laden gemeinsam mit der Stadtkulturdirektion Weimar am 10. Mai von 15 bis 17 Uhr zu einer Gedenklesung anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten auf den Theaterplatz ein. Aus literarischen Werken verfolgter und verbotener Autor*innen – wie Anna Seghers, Erich Maria Remarque, Thomas und Heinrich Mann, Bertold Brecht, Arnold Zweig, Walter Benjamin, Franz Kafka, Kurt Tucholsky und Lion Feuchtwanger – lesen öffentlich u.a. Schauspieler*innen des Deutschen Nationaltheaters, Oberbürgermeister Peter Kleine und Rikola-Gunnar Lüttgenau für die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Ulrike Lorenz liest aus Victor Klemperers „LTI – Notizbuch eines Philologen“. „Victor Klemperer schlägt höchst erhellende Zeitschneisen durch die Sprache des Nationalsozialismus – die „Lingua Tertii Imperii“, kurz LTI. Die Arbeit an dieser tagebuchartigen Dokumentation war für den jüdischen Philologen eine ‚Balancierstange‘, mit der er sein Überleben im Zeichen von scharfer Beobachtung und wissenschaftlicher Analyse sicherte. Sprache formt Realität– nie war diese Erkenntnis erschreckender und tödlicher als im Nationalsozialismus. Sie hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt“, so Lorenz.

Mit der Veranstaltung soll die Gedankenfreiheit und menschliche Würde als hohes gesellschaftliches Gut gewürdigt werden. Die Gedenklesung soll neben dem Akt der Bücherverbrennung selbst auch an die Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945 erinnern, so die Organisator*innen.

Eine Übersicht über Orte, an denen 1933 Bücher verbrannt wurden, ist unter www.verbrannte-buecher.de zu finden.

 

Öffentliche Lesung im Gedenken an die Bücherverbrennung vor 90 Jahren | 10. Mai 2023, 15-17 Uhr, Theaterplatz, am Goethe- und Schiller-Denkmal | 99423 Weimar
Veranstaltet durch: Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar, Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, Kulturdirektion der Stadt Weimar

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.