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Auf dem Bild steht eine Gruppe von enschen und zeigt die UNESCO-Urkunde. Zu sehen sind v.l.n.r.: Prof. Dr. Urs Saxer, Präsident der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils; Prof. Dr. Steffen Teichert, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar; Prof. Dr. Helmut Heit, Klassik Stiftung Weimar; Dr. Christian Hain, Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar; Katharina Ribbe, Auswärtiges Amt, Referentin für Multilaterale Kulturpolitik, Kulturgutschutz, Rückführungsfragen; Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission; Prof. Dr. Konrad Elmshäuser, Vorsitzender des Deutschen Nominierungskomitees „Memory of the World“; Dr. Lorenz Heiligensetzer, Geschäftsführer der Universitätsbibliothek der Universität Basel; Dr. Noah Regenass, Universitätsbibliothek Basel; Dr. Annette Ludwig, Direktorin der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar; Prof. Dr. Hubert Thüring, Universität Basel; Dr. Reinhard Laube, Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.© Klassik Stiftung Weimar, Foto: Candy Welz
26.08.2025

Klassik Stiftung Weimar feiert Nietzsche

Übergabe der UNESCO-Urkunde „Memory of the World“ für Nietzsches Nachlass

Die UNESCO hat den schriftlichen Nachlass von Friedrich Nietzsche am 11. April 2025 in das „Memory of the World“–Register aufgenommen. Im Rahmen eines Festaktes in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek wurden die Urkunden am 25. August 2025, dem Todestag Nietzsches, an die bestandsführenden Institutionen übergeben.

„Mit Nietzsches Nachlass erobert ein nächstes Kernthema der Klassik Stiftung Weimar den Rang des Welterbes“, so Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz. „Damit wird die Leistung und Verantwortung der Stiftung für das materielle und immaterielle Kulturerbe nicht nur eines der spannungsvollsten Denker der Moderne, sondern auch der zentralen Brückenfigur zwischen den Klassikern Weimars und den Bauhaus-Gründern, gewürdigt.“

Mit der Aufnahme stellt die UNESCO die Manuskripte, Notizen, Briefe und Bücher Nietzsches als globales Kulturgut unter den besonderen Schutz der Weltgemeinschaft. Der weitaus größte Teil seiner Handschriften befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, während die Herzogin Anna Amalia Bibliothek seine private Bibliothek aufbewahrt. Hinzu kommen die kleineren, aber bedeutenden Nietzsche-Bestände der Universitätsbibliothek Basel, des Staatsarchivs Basel-Stadt und der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria. 

Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission unterstreicht: „Nietzsches Werk prägt Kultur, Gesellschaft und Ästhetik bis heute. Mit der Aufnahme seines literarischen Nachlasses in das Weltdokumentenerbe würdigt die UNESCO diesen einzigartigen Bestand – einen Schatz von weltweiter Strahlkraft, der Forschung, Bildung und internationale Vernetzung bereichert. Mein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Institutionen, die auch dazu beitragen, kommende Generationen für dieses Erbe der Menschheit zu begeistern.“

Die Rezeption Nietzsches in buchstäblich allen Teilen der Welt belegt, dass der Philosoph ein wirklich globales Ereignis in der Geschichte des menschlichen Nachdenkens ist. Zugleich gehört Nietzsche zu den wenigen Philosophen, die nicht nur in den Wissenschaften, sondern auch in der Kunst, Literatur und Musik also in der Hoch-, Pop- und Alltagskultur präsent sind. Der Inhalt und die Form seiner Texte weisen ihn bis heute immer wieder als inspirierenden und provokanten Analytiker unserer modernen Welt aus. Am 25. August vor 125 Jahren starb Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) in der Villa „Silberblick“ in Weimar. 

Prof. Dr. Steffen Teichert, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ergänzt: „Mit der Aufnahme des Nietzsche-Nachlasses in das Weltdokumentenerbe rückt Thüringen einmal mehr in das Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Nietzsches Schriften sind ein Schlüssel zum Verständnis der Moderne – ihre Bewahrung, Erforschung und Vermittlung ist ein Auftrag von weltweiter Bedeutung. Es erfüllt uns mit Stolz, dass Weimar und Thüringen für diese Aufgabe die Verantwortung tragen dürfen. Zugleich zeigt die enge Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen in Basel und Sils-Maria, wie sehr kulturelles Erbe Grenzen überschreitet und wie wichtig internationale Partnerschaften für dessen Bewahrung ist.

Im Anschluss an die feierliche Übergabe der Urkunden wurde im Nietzsche-Archiv zur traditionellen Gartenparty anlässlich des Todestags des Philosophen geladen. Neben kuratorischen und philosophischen Touren durch das Archiv gab es Live-Musik und Tanz.

 

Mehr Informationen zu Nietzsche und dem Weltdokumentenerbe finden Sie auf unserer Themenwebsite
Das vollständige Programm und alle Teilnehmenden des Abends entnehmen Sie gern dem Flyer.

 

Bilddaten: © Klassik Stiftung Weimar, Foto: Candy Welz

Foto, v.l.n.r.: Prof. Dr. Urs Saxer, Präsident der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils; Prof. Dr. Steffen Teichert, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar; Prof. Dr. Helmut Heit, Klassik Stiftung Weimar; Dr. Christian Hain, Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar; Katharina Ribbe, Auswärtiges Amt, Referentin für Multilaterale Kulturpolitik, Kulturgutschutz, Rückführungsfragen; Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission; Prof. Dr. Konrad Elmshäuser, Vorsitzender des Deutschen Nominierungskomitees „Memory of the World“; Dr. Lorenz Heiligensetzer, Geschäftsführer der Universitätsbibliothek der Universität Basel; Dr. Noah Regenass, Universitätsbibliothek Basel; Dr. Annette Ludwig, Direktorin der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar; Prof. Dr. Hubert Thüring, Universität Basel; Dr. Reinhard Laube, Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.