Sechsköpfige Gruppe betrachtet gemeinsam ein Heft Foto: Isabelle Castera

Junge Europäische Sommerschule

"Eine letzte gemeinsame Exkursion steht an und so mischt sich Vorfreude wohl auch ein Stück weit mit Wehmut. Aus einer Gruppe von Fremden sind gute Freunde geworden und so vergingen die gemeinsamen Tage viel zu schnell und eine fantastische Zeit neigt sich plötzlich dem Ende zu. Wir alle haben viel gelernt, neue wichtige Erfahrungen gesammelt, jede Menge gelacht und vor allem wundervolle Menschen aus ganz Europa kennengelernt." Matthias, 17 Jahre, Juli 2023

Mehr zu seinen Erlebnissen gibt es in seinem Blogbeitrag.

Zeitraum und Thema

Die Junge Europäische Sommerschule findet vom 13.07.-26.07.2025 statt. 

Wir laden Jugendliche aus ganz Europa, die über gute Deutschkenntnisse verfügen, zu einer zweiwöchigen Sommerakademie auf dem Wielandgut bei Weimar ein. Im Mittelpunkt steht eine kritische Auseinandersetzung mit der Frage: 

Was ist Aufklärung?

Die Epoche der Aufklärung hat die Welt nachhaltig geprägt – sie legte den Grundstein für das moderne Verständnis von Freiheit, Rationalität und Individualrechten. Ideen wie die Bedeutung von Vernunft, die Förderung von Bildung und der Glaube an die Möglichkeiten des Menschen, seine Zukunft selbst zu gestalten, sind auch heute noch in vielen Bereichen unseres Lebens spürbar. Ob in den demokratischen Institutionen, die unsere Gesellschaften prägen, oder in der Art und Weise, wie wir Wissen und Wissenschaft schätzen – die Werte der Aufklärung sind weiterhin Teil unserer täglichen Auseinandersetzungen und Entscheidungen.

Ausgangspunkt des Seminars ist die zentrale Frage Immanuel Kants – und später auch Christoph Martin Wielands: „Was ist Aufklärung?“ (so die epochenprägenden gleichnamigen Aufsätze von 1784 und aus dem europäischen Krisenjahr 1789). Die Aufklärung erscheint dabei als eine Gesamtschau westlichen Denkens, ehe sie von der Romantik hinterfragt und im Zeitalter des Totalitarismus letztlich in ihr Gegenteil, in die vollständige Barbarei, verkehrt wurde. Neben Kant und Wieland lesen wir, in kleinen Gruppen und gemeinsam, auch andere klassische Autoren in ausgewählten Passagen - insbesondere Lessing und Goethe, aber auch historische Kinderbücher und Märchen. In einem zweiten Schritt setzen wir das Gelesene in Beziehung zu aktuellen Fragestellungen, insbesondere aus der Perspektive unterschiedlicher kultureller und sprachlicher Kontexte der Teilnehmer*innen. Besonderen Stellenwert dabei hat die international bestückte Sammlung historischer Literatur in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Das materielle kulturelle Erbe Weimars tritt in Beziehung mit den verschiedenen geschichtlichen und gegenwärtigen Prägungen aus den verschiedenen Heimatländern. 

Diesen Fragen wollen wir uns widmen – und dabei drei Perspektiven miteinander verbinden:

  1. Historische Texte – insbesondere aus dem Umkreis der Weimarer Klassik, die für die europäische Aufklärung von zentraler Bedeutung waren.
  2. Die Kulturlandschaft Weimars – mit ihren Museen, historischen Stätten und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die sowohl Tradition als auch Moderne verkörpert.
  3. Die Perspektiven der Teilnehmenden – ihre vielfältigen europäischen Erfahrungen und Lebenswelten sollen zentral in die Diskussionen einfließen.

Wir freuen uns auf Eure Bewerbung und darauf, gemeinsam mit Euch die Ideen der Aufklärung zu hinterfragen und neu zu beleben.

Teilnahmebedingungen 

Die Sommerschule richtet sich an 16- bis 18-jährige Schüler*innen aus Deutschland und dem europäischen Ausland mit guten Deutschkenntnissen (Niveau B2). 

Teilnahmegebühr

Für eine Teilnahmegebühr von 100€ bieten wir allen Teilnehmenden die Möglichkeit, zwei Wochen in und rund um Weimar zu verbringen, während man Museen erkundet, in Seminaren arbeitet und an Exkursionen teilnimmt! 

Unterbringung

Ihr seid im Wielandgut Oßmanstedt untergebracht. Die Abende werden durch ein gemeinsames Abendessen im Wielandgut gestaltet, während das Mittagessen von der Mensa in Weimar zur Verfügung gestellt wird. Es besteht auch die Möglichkeit, in nahegelegenen Restaurants zu essen; hierbei müssen die Kosten jedoch selbst getragen werden. Wir empfehlen, ein kleines Budget mitzubringen, um Snacks, zusätzliche Mahlzeiten oder Souvenirs zu finanzieren.
Die Reisekosten können leider nicht erstattet werden.

Barrierefreiheit

Aufgrund der historischen Architektur Weimars und der Programmvielfalt können wir eine umfassende Barrierefreiheit nicht für das gesamte Programm ermöglichen. Schreibt uns diesbezüglich bei einem entsprechenden Bedarf im Rahmen Eurer Bewerbung. Wir suchen dann gemeinsam eine Lösung.

Anmeldung

Die Bewerbungsfrist endet am 20. April 2025. Im Anschluss erhaltet ihr zeitnah eine Rückmeldung, ob ihr ausgewählt wurdet.

Habt ihr noch Fragen oder Anmerkungen? Ist es für euch nach dem 15. April 2025 zu knapp, einen Flug zu buchen? Schreibt uns einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Junge Europäische Sommerschule“ im Titel per E-Mail – wir sind gerne bereit, gemeinsam eine Lösung zu finden!

Wir freuen uns auf Eure Bewerbung und darauf, gemeinsam mit Euch die Ideen der Aufklärung zu hinterfragen und neu zu beleben.

 

Wir bedanken uns für die Unterstützung der Jungen Europäischen Sommerschule bei der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e. V., der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V. und der Friedrich Stiftung. Gleichzeitig danken wir dem andalusischen Germanisten Verband für die Verbreitung.

Rückblick

Die Junge Europäische Sommerschule fand 2024 unter dem Thema "Die Entdeckung des modernen Ich in der Literatur" statt.

Die zurückliegenden Jahre waren für Europa eine Herausforderung: Die Corona-Krise mit ihren Folgen ebenso wie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ließen die Verwundbarkeit der Gesellschaften sichtbar werden. Dennoch: Das oft beschworene Scheitern der europäischen Idee lässt außer Acht, dass sich Europa entwickelt hat – und zwar allein dadurch, dass Menschen in Kontakt treten, durch Auslandsreisen, durch Studienaufenthalte, durch die Erfahrung von Mehrsprachigkeit sowie durch die Auseinandersetzung mit dem gemeinsamen Kulturerbe.

Hier setzte die Junge Europäische Sommerschule an. Als Jahresthema 2024 stellte sie die Frage nach dem modernen Ich vor dem Hintergrund seiner historischen Perspektive und in der heutigen Lebenswelt.
Das Seminar teilte sich auf in gemeinsame Seminare, Exkursionen, darunter ein Besuch in Erfurt und eine Wanderung im Thüringer Wald, und die eigenständige Arbeit der Teilnehmer*innen in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Sie brachten ihre Themengebiete mit gegenwärtigen Problemstellungen in Verbindung und präsentierten ihre Ergebnisse zum Abschluss der zwei Wochen vor einer interessierten Öffentlichkeit.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

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