Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
1777 wurde Johann Wolfgang Goethe von Herzog Carl August mit der – letztendlich erfolglosen – Wiederbelebung des Ilmenauer Silber- und Kupferbergbaus beauftragt. Als studierter Jurist zunächst vorrangig mit der Klärung rechtlicher und finanzieller Belange des Unterfangens betraut, vertiefte er sich auch rasch in die praktischen Aspekte des Bergbaus, der Entstehung und Beschaffenheit von Gesteinsschichten, Erzen und Mineralien. Für entsprechende Vergleichsstudien legte sich Goethe eine eigene mineralogische Sammlung zu, die den Grundstock seiner in den kommenden fünf Jahrzehnten stetig wachsenden naturwissenschaftlichen Sammlung bilden sollte.


Ausgehend von Goethes konkretem Einstieg in die Naturwissenschaften, werden die Besucher inmitten eines nachempfundenen Bergwerksstollens an um 1800 aktuelle Fragen der Oryktognosie und Geognosie, wie Mineralogie und Geologie damals noch heißen, herangeführt. Wie und wann sind die Erde und ihre Gesteinsschichten entstanden? Welche Kräfte waren hierfür hauptsächlich verantwortlich; Wasser, wie das Lager der Neptunisten es glaubte, oder Feuer, wie das Lager der Vulkanisten es annahm? Wie lassen sich vor diesem Hintergrund die Dokumente der Natur – Gebirgsformen, Gesteinsarten, Erz- und Mineralienvorkommen – deuten? Welche Rolle spielen Fossilien in der Erschließung von Erdzeitaltern und wie hat man sich die ihnen zugrundeliegenden, ausgestorbenen Lebewesen vorzustellen?
Die mitunter sehr kontrovers geführten geowissenschaftlichen Debatten werden anhand versteinerter Flugsaurier, Leitfossilien wie Belemniten und Trilobiten sowie rekonstruierter Riesenfaultiere neu aufgerollt. Besondere Leihgaben wie das bislang noch nie öffentlich gezeigte Aquarell „Vorweltliche Landschaft“ von Leander Russ aus der Wiener Albertina runden das erste Ausstellungskapitel ab.





