Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Vortrag von Dr. Anna Axtner-Borsutzky im Rahmen der Vortragsreihe der Goethe-Gesellschaft
Zu Ehren des Geburtstages der Herzogin Luise wurde im Januar 1778 Goethes Festspiel „Der Triumph der Empfindsamkeit“ am Weimarer Liebhabertheater aufgeführt. Das sechsaktige Stück nutzt sowohl eine ‚Reisenatur‘ wie einen ‚Höllengarten‘ als Kulissen für eingeschaltete monodramatische Szenen und beschäftigt sich eingehend mit dem Facettenreichtum einer künstlichen Natur. Dabei stehen nicht nur die Parodie der zeitgenössischen Gartenkultur, sondern auch dramentheoretische Fragen im Zentrum. Gartenkunst und Dramatik werden miteinander verschränkt und wechselseitig reflektiert. Der Vortrag geht auf die semantischen und poetologischen Aspekte der Gartenszenen ein und nimmt dabei deren theatrales Potenzial in den Fokus.
Dr. Anna Axtner-Borsutzky ist derzeit Akademische Rätin a. Z. an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihr Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit dem Thema „Theatrale Gärten. Europäische Landschaftsarchitektur und Deutsches Drama um 1800“ und wird von einem Postdoktorandenstipendium der „Daimler und Benz Stiftung“ gefördert. Sie ist Teilprojektleiterin des BMBF-Projektes „Lost in Archives. Auf der Suche nach unsichtbaren Autorinnen um 1800. Teilprojekt Theaterwesen“, das seit Oktober 2024 läuft. Anna Axtner-Borsutzky wurde 2021 an der LMU München mit einer Arbeit zu „Walter Müller-Seidels fragmentarischem Erinnerungsbericht. Autobiographik und Wissenschaft im 20. Jahrhundert“ promoviert. Ab April 2021 folgten eine Stelle an der Universität Bielefeld sowie ein DFG-Projekt im Walter-Benjamin-Programm zu „Demokratisierungsprozessen und Humanismusdebatten in der Nachkriegszeitschrift ‚Die Wandlung‘“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.