Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Klassik Stiftung Weimar eröffnet eine Ausstellung zu Karl Peter Röhl und seinem Freundeskreis
„Die ‚Urzelle‘ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis“: Neue Sonderausstellung im Bauhaus-Museum Weimar beleuchtet die Anfänge des Bauhauses und die Verwirklichung seiner Idee im Spannungsfeld von Avantgarde und Tradition.
Mit der Ausstellung „Die ‚Urzelle‘ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis“ widmet die Klassik Stiftung Weimar einem bislang wenig erforschten Kapitel der Bauhaus-Geschichte besondere Aufmerksamkeit. Vom 29. November 2025 bis 23. Februar 2026, fünfzig Jahre nach dem Tod des Künstlers, zeigt das Bauhaus-Museum Weimar, dass Schüler und Schülerinnen der ehemaligen Hochschule für bildende Kunst die ersten Protagonist*innen der Bauhaus-Idee waren und das Bauhaus zu ihrem Projekt machten.
Bereits vor 1919 äußerten Studierende der Großherzoglich Sächsischen Hochschule, zu denen der Meisterschüler Karl Peter Röhl zählte, lautstark ihre Unzufriedenheit mit der akademischen Ausbildung. Röhl selbst hatte – sehr selbstbewusst – sich und seinen Freundeskreis als die ‚Urzelle des Bauhauses‘ bezeichnet. Feininger beschrieb diese Studierenden als „ganz radikale ungeberdige Elemente“. Die Ausstellung zeigt, wie sich an den Schnittstellen von Unzufriedenheit, Reformdruck und kreativem Neuanfang der Funke für die Bauhaus-Idee in Weimar entzündete.
„Karl Peter Röhl gehörte zu jenen, deren Neugier, Offenheit und Gestaltungswille den Weg für das Bauhaus erst möglich gemacht haben. Nur wenn wir dessen Anfänge verstehen, begreifen wir auch, wie modern und lebendig der Bauhaus-Gedanke bis heute geblieben ist“, so Oberbürgermeister Peter Kleine, Vorstand der Karl Peter Röhl Stiftung. Dr. Ulrike Bestgen, Abteilungsleiterin des Bauhaus-Museums und Vorstandsmitglied der Karl Peter Röhl Stiftung, ergänzt: „Dank der Förderung durch die Karl Peter Röhl Stiftung ist es möglich, mit der aktuellen Ausstellung ein bis heute wenig bekanntes Kapitel des frühen Bauhauses in Weimar wissenschaftlich aufzuarbeiten und den Gästen des Bauhaus-Museums attraktiv zu vermitteln. Die bislang viel zu wenig in Augenschein genommene Kontinuität von der Weimarer Kunsthochschule zum 1919 gegründeten Bauhaus wird auch in künftigen Projekten ein wichtiges Thema für das Bauhaus-Museum Weimar sein.“
Anhand von über vierzig Objekten verschiedener Gattungen wird die wenig bekannte, jedoch überaus vitale ‚vorbauhäuslerische‘ Kunstszene in Weimar im Bauhaus-Museum wieder erlebbar. Künstlerfreunde um Röhl, wie Johannes Molzahn, Johannes Auerbach, Johannes Karl Herrmann, aber auch interessante Gäste und Mentoren wie der DADAist Johannes Baader, der Anarchist Hugo Hertwig oder der Dichter Johannes Schlaf lieferten Ideen und Welterklärungsmodelle, die in den Kunstwerken des Freundeskreises ihren Niederschlag fanden. Weimar war ihrer Meinung nach als neues Zentrum einer künstlerischen Avantgarde geeignet.
In Kooperation mit der Bauhaus‑Universität Weimar und maßgeblich gefördert durch die Karl Peter Röhl Stiftung macht die Ausstellung die Künstler*innen, ihre Netzwerke, die künstlerischen und sozialutopischen Potenziale sowie die produktiven Missverständnisse und Enttäuschungen zum Thema.
Eine digitale Intervention, die in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt wurde, rekonstruiert eine verlorene Skulptur von Johannes Karl Herrmann und spiegelt das kreative Potential des Digitalen im Umgang mit Sammlungslücken und Fragmenten wider.
Es erscheint ein reich bebildertes Begleitbuch zur Ausstellung mir Beiträgen von Ute Ackermann, Ulrike Bestgen, Michael Braun, Niklas Hamann, Peter Kleine, Annette Ludwig, Gerda Wendermann und Jan Willmann (96 Seiten | 72 Abbildungen | 15 € | ISBN 978-3-7443-0806-9).
Die Sonderausstellung ist vom 29. November 2025 bis 23. Februar 2026 im Bauhaus-Museum Weimar zu sehen. Öffnungszeiten: Mo, Mi–Fr | 11–17 Uhr; Sa–So | 10–18 Uhr. Der Eintritt ist im Museumseintritt inbegriffen.
Eröffnung:
Die Klassik Stiftung Weimar eröffnet am 28. November 2025 um 18 Uhr die Sonderausstellung „Die ‚Urzelle‘ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis“ im Bauhaus-Museum Weimar (Stéphane-Hessel-Platz 1, 99423 Weimar). Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.
Rahmenprogramm
Am 15. Dezember 2025 findet ab 17 Uhr eine kostenfreie Podiumsdiskussion unter dem Titel Herzblut, Spürsinn, Kennerschaft. Der Sammler Bernd Freese (Frankfurt/Main) im Gespräch im Bauhaus-Museum statt. Aus dem Besitz des Kunstsammlers Freese stammen einige Werke Röhls und seines Freundeskreises, die im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal öffentlich zu sehen sein werden.
Zudem wird am 29. Januar 2026 von 13-17 Uhr im Bauhaus-Museum Weimar der kostenfreie Workshop Daten, Raum, Erlebnis: Anstiftungen für Kulturerbe digital durchgeführt, der sich mit den ästhetischen, technischen und wissenschaftlichen Potenzialen zur digitalen Rekonstruktion von kunstgeschichtlichen Objekten auseinandersetzt.
Drei Kuratorinnenführungen am 18. Dezember 2025 um 15 Uhr, am 18. Januar 2026 um 11 Uhr sowie am 12. Februar 2026 um 15 Uhr runden das Begleitprogramm zur Ausstellung ab (Eintritt 3 Euro zuzüglich Museumseintritt).
Weitere Informationen zum Begleitprogramm finden Sie im Ausstellungsflyer.
Die „Urzelle“ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis
29.11.2025 – 23.02.2026
Bauhaus-Museum Weimar | Stéphane-Hessel-Platz 1 | 99423 Weimar
Mo, Mi–Fr 11–17 Uhr | Sa–So 10–18 Uhr
Erw. 10 € | erm. 7 € | Schüler (16 – 20 J.) 4 € (inkl. Museumseintritt)