Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Langjähriger Leiter der Graphischen Sammlungen geht in den Ruhestand
Zum Interview mit Hermann Mildenberger im Blog der Klassik Stiftung
Zum Februar 2021 hat Hermann Mildenberger nach rund 30 überaus verdienstvollen Jahren als Leiter der Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar den Ruhestand angetreten. Die Stiftung dankt Hermann Mildenberger herzlich für sein langjähriges Wirken und wünscht ihm alles Gute für diesen neuen Lebensabschnitt.
Der an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen promovierte Kunsthistoriker übernahm nach ersten beruflichen Stationen im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und bei den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen, Schloss Gottorf, 1993 die Leitung der Graphischen Sammlung der Kunstsammlungen zu Weimar. Parallel wirkte er als Lehrbeauftragter, seit 2012 als Honorarprofessor, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie an der Bauhaus-Universität Weimar. 2003 verantwortete er die Fusion der Graphischen Sammlungen der Kunstsammlungen zu Weimar mit den Graphik-Beständen der damaligen Stiftung Weimarer Klassik.
Als Leiter der hieraus hervorgegangenen Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung erwarb er sich große Verdienste um die Aufarbeitung ihres ebenso umfangreichen wie bedeutenden Bestandes durch zahlreiche Forschungs- und Ausstellungprojekte. Mit ihnen mehrte er erheblich das nationale und internationale Ansehen der Graphischen Sammlungen der Stiftung und machte ihre Bestände für die Öffentlichkeit und den wissenschaftlichen Austausch zugänglich. Besonders hervorzuheben sind die Projekte zur Aufarbeitung zentraler Bestandsgruppen wie der französischen Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts (2005), der italienischen Zeichnungen (2008–2010) oder des druckgraphischen Werkes von Rembrandt van Rijn (2011).
Ein weiteres großes, derzeit noch laufendes DFG-Forschungsprojekt zur Aufarbeitung des Bestandes niederländischer Zeichnungen unter dem Titel „Kennerschaft heute“ soll im Herbst 2021 abgeschlossen und 2022 in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Dank seiner hervorragenden weltweiten Vernetzung ist es Hermann Mildenberger bei diesen und weiteren Forschungs- und Ausstellungsprojekten immer wieder gelungen, international anerkannte Experten für eine Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar zu gewinnen. Viele der von ihm organisierten Ausstellungen konnten in Weimar und an zahlreichen weiteren Orten gezeigt werden, zuletzt 2018 die Ausstellung „Goethe et Chateaubriand. Regards croisés devant les paysages“, die im Maison de Chateaubriand zu sehen war und 2019 die Schau „L’Allemagne romantique – Dessins des musées de Weimar“ im Pariser Petit Palais. Darüber hinaus konnte er dank kluger Erwerbungspolitik und eines von ihm aufgebauten Netzwerks zahlreicher Freunde und Förderer der Graphischen Sammlungen über die Jahrzehnte wichtige Sammlungslücken schließen und hochkarätige Werke für die Sammlung hinzugewinnen. Die Ausstellung „Von Delacroix bis Warhol“ zeigte im vergangenen Jahr im Schiller-Museum Weimar rund 80 dieser hochrangigen Werke.
Hermann Mildenberger wird den Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung auch weiterhin im wissenschaftlichen Austausch verbunden zu bleiben.