Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Petra Metzner
Vereintsamt, 2022, Ton, 58 × 22 cm
2024 ging der Preis der Stiftung Ulla und Eberhard Jung an die in Frankfurt am Main lebende Bildhauerin Petra Metzner und ihre Plastik „Vereintsamt“ (2022). Dr. Annette Ludwig, Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar und Vorsitzende des Kuratoriums, überreichte am 8. November auf der „artthuer – Kunstmesse Thüringen“ in Erfurt offiziell den Preis und würdigte dabei die Künstlerin: „Die mit dem Kunstpreis der Stiftung Jung ausgezeichnete Arbeit von Petra Metzner besticht durch ihren hohen konzeptionellen Anspruch, ihre meisterhafte Ausführung, aber auch durch ihren innovativen Zugang zum klassischen Material Ton.“
Im Zentrum von Metzners konzeptionellem Ansatz steht der Dialog mit der Natur und ihrem oft fragilen Zusammenspiel verschiedener Elemente. Ihre Arbeit „Vereintsamt“, in der sich hunderte kleiner Formen zu zwei verschlungenen Strängen formieren, thematisiert nach Metzner die „zarte Resilienz im fragilen Mit- und Gegeneinander im Kosmos der Natur“. Dabei umgarnen sich die Stränge „gleich dem DNA-Doppelhelix-Strang, durch den das genetische Material aller lebenden Organismen codiert und über Generationen hinweg weitergegeben wird“. Metzners intensive Auseinandersetzung mit der Natur bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte zum kulturgeschichtlichen Erbe der Region, etwa zu Johann Wolfgang von Goethe und seiner Metamorphosenlehre, zum Jenaer Naturforscher und Künstler Ernst Haeckel sowie zum Maler und Fotografen Paul Dobe, der 1919/1920 kurzzeitig am Weimarer Bauhaus lehrte.
Nach einem Studium an der Frankfurter Akademie für Kommunikation und Design studierte die in Jena geborene Metzner bis 2019 Bildhauerei an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Für ihre künstlerische Arbeit erhielt sie bereits mehrfach Preise und Stipendien. Zuletzt hielt sie sich 2024 im Rahmen einer Residency an der Höchster Porzellan Manufaktur auf.

Für den von der Stiftung Ulla und Eberhard Jung ausgelobten Preis nominiert der Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. jährlich bis zu sechs Künstler*innen.
Petra Metzner, Vereintsamt, 2022
Vitor Mattos, Something old, something new, something borrowed (something blue), 2024
Jakob Elias Meyer, SUMM SUMM SUMM, 2023
Simon Surjasentana, Stille Resilienz - Einblick einer Intensivstation, 2024
Britta Wagner, Alte Fische neue Gräten, 2015
Rosmarie Weinlich, Feuertropfen, 2024