Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Überarbeitung Dauerausstellung und Erdgeschoss
In den 1902/1903 nach Plänen von Henry van de Velde gestalteten Räume im Erdgeschoss des Nietzsche-Archivs wurden im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Ausstellung bauliche sowie konservatorische und restauratorische Maßnahmen am Bestand erforderlich.
Grundlage der Planungen war eine umfassende bauhistorische Untersuchung sowie eine denkmalpflegerische Zielstellung, die die Maßnahmen in den Gesamtkontext der Planungen für das Gesamtgebäude eingebettet haben.
Die Toranlage, das Eingangsportal und der Windfang wurden sorgfältig restauratorisch überarbeitet. Im Eingangsbereich wurden die verschlissenen, nicht bauzeitlichen Bodenbeläge ebenso wie ein unpassender Handlauf ersetzt.
Als besonderes Highlight wurden die zum großen Teil verloren gegangenen, von Henry van de Velde eigens für den Garderobenbereich entworfenen Schirmhalter und Schirmnäpfe durch originalgetreue Nachfertigungen ergänzt, so dass sich dem Besucher die geschlossene Gestaltung van de Veldes an dieser Stelle wieder erschließt.
Der verschlissene neuzeitliche Bodenbelag im Salon und im Archivraum wurde ausgetauscht. Art und Verlegung des neuen Belags- mit Messingschrauben aufwändig verspannt- nähern sich so weit als möglich dem historischen Vorbild. Die Wandfassungen der Erdgeschossräume wurden ebenfalls überarbeitet.
Die Südveranda wurde baulich ertüchtigt und ist nun zum ersten Mal -ausgestattet mit behaglichen Leseplätzen zur individuellen Lektüre und Reflexion- in den Ausstellungsrundgang integriert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Maßnahmen war die Lösung der Beleuchtungsproblematik: zum Zeitpunkt der Umgestaltung durch van de Velde wurden die Räume noch nicht elektrisch beleuchtet. So wurden für Salon und Arbeitsraum moderne mobile Leuchten entwickelt, die sich selbst gestalterisch zurücknehmen und die Raumkunstwerke mit mehreren Lichtquellen subtil ausleuchten, ohne sie jedoch zu stark zu inszenieren. Durch Zusammenarbeit mit den Ausstellungsgestaltern konnte die Raumbeleuchtung des Ausstellungsbereiches in die Ausstellungsarchitektur integriert werden.
Projektstart Juni 2019
Neueröffnung März 2020
Die Maßnahme wurde gefördert mit Mitteln der Staatskanzlei Thüringen.
Architekten: Kummer Lubk + Partner Architekten Ingenieure, Erfurt
Lichtplanung/Haustechnik: lichtraum, Weimar
Ausstellungsgestaltung: Claudia Hoffmann, Köln



