Park an der Ilm - Blick auf den Prototypen bei eingeschalteter Innenraumbeleuchtung © 2022/2023 Naumann Wasserkampf Architekten

Parktoiletten

Neubau Prototyp + Instandsetzung Bestands-Anlagen

Instandsetzung Sanitäre Anlagen Schlosspark Tiefurt und Goethes Garten am Stern

Mit den Instandsetzungsmaßnahmen sollten einerseits die Bedürfnisse einer modernen Nutzung erfüllt werden und gleichzeitig der Charakter und die historische Bedeutung der Parkanlagen respektiert werden.

Um eine optimale Nutzung der bestehenden Anlagen zu gewährleisten, wurden die vorhandenen Gebäudestrukturen eingehend analysiert und barrierefreie Angebote dort umgesetzt, wo dies aus denkmalpflegerischen Gesichtspunkten möglich war – so beispielsweise im Schlosspark Tiefurt.
Hier wurde das Gebäudeinnere so umstrukturiert, dass neben nun gleichwertigen Damen- und Herrentoiletten, sowie einem Mitarbeitenden-WC mit angeschlossenem Technik- und Lagerraum auch ein barrierefreies WC mit außenliegender Rampe umgesetzt werden konnte.

Das ehemalige Wärterhäuschen zwischen Goethes Garten am Stern und Pogwisch-Haus-Garten, welches seit den 1960ern auch als Parktoilette genutzt wurde, erhielt einen überarbeiteten Vorbereich mit einem hochwertigen Belag aus Travertin, sodass die Zugangssituation nun einladender und die Parktoilette für Gäste und Besucher*innen besser auffindbar ist. Beide Parktoiletten haben eine moderne und zeitgemäße Ausstattung erhalten und wurden mit einem weitestgehend einheitlichen Oberflächen- und Materialkonzept aufgewertet.

Neubau Prototyp Park an der Ilm

Der Prototyp im Park an der Ilm ist ein Beispiel für die gelungene Verschmelzung von Tradition und Moderne. Der Standort (Bereich Schaukelbrücke) wurde unter Berücksichtigung funktionaler Anforderungen, des historischen Kontextes und der landschaftlichen Gestaltung ausgewählt. Der Prototyp integriert sich sensibel in die bestehende Parklandschaft und erweitert das Konzept des "Stadtmobiliars" als integralen Bestandteil des öffentlichen Raums in den Park an der Ilm.

Architektonisch wird der Neubau durch die sorgfältige Verwendung von Materialien und die bewusste Gestaltung der Zugänge hervorgehoben. Der Baukörper ist in einer klassischen Gliederung in Sockel, Schaft und Dachfläche konzipiert, wobei das Traggerüst in Holzständerbauweise geplant wurde. Innen und außen kommen farbig behandelte Holzwerkstoffplatten zum Einsatz, während das Dach durch eine Stehfalzdeckung aus Kupfer seine feine Ausformulierung erfährt.

Die gesamte Anlage wurde mit dem Ziel konzipiert, die Parklandschaft zu respektieren und dabei einen hohen Grad an Vorfertigung und Nachhaltigkeit zu erreichen. Der Neubau unterstreicht die Bedeutung der öffentlichen Toiletten als wesentliche Elemente der Parkinfrastruktur und trägt zur Verbesserung der Besucher*innenerfahrung bei.
Der Zugang zu den Anlagen ist ganzjährig und kostenfrei möglich.

Den Erfolg des Projekts unterstreicht die Anerkennung in Form des Deutschen Holzbaupreises 2023, für den der Prototyp in die engere Wahl gezogen wurde. Darüber hinaus wurde das Projekt beim Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2022/23 in der Hauptkategorie "Neubau in Holz" mit einem Sonderpreis für seinen klimafreundlichen Beitrag zur Baukultur in Deutschland ausgezeichnet.

Termine

Planungsbeginn:  April 2020
Baubeginn:             Mai 2021
Fertigstellung:     Mai 2022

Finanzierung l Förderung

Die Förderung setzte sich zu 25% aus Landesmitteln des Freistaats Thüringen und zu 75% aus EFRE-Mitteln zusammen.

Beteiligte Planer

Architektur:                                               Naumann Wasserkampf Architekten PartG mbB, Weimar

Tragwerksplanung:                                Ingenieurbüro für Baustatik Dipl.-Ing. Ludger Hottenrott, Weimar

Planung technische Ausrüstung:   Ingenieurbüro HIRSCH GmbH, Erfurt

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.