Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

In einem langen Planungs- und Bauprozess von 1806 bis 1847 wurde die Schlosskapelle im Weimarer Residenzschloss erbaut. Sowohl der Architekt Clemens Wenzelslaus Coudray, als auch der Nachfolger Baurat Heinrich Heß fertigten Planungen für die Kapelle an. Auf Initiative Maria Pawlownas und unter Leitung des Erbgroßherzogs Carl Alexander und des Baurats Heinrich Heß entstand ab 1844 die Kapelle in neoromanischem Stil.
Der zweigeschossige Raum auf fast quadratischem Grundriss wird dreiseitig von Arkaden umgeben. Die raumhohe Apsis befindet sich an der Südwand. Geweiht wurde die Kapelle am Palmsonntag 1847.
Eine farbige Gestaltung des Raumes erfolgte 1867, als Hermann Wislicenus den oberen Abschluss der Apsis mit dem Gemälde eines Engelskonzerts ausmalte. Dieses Gemälde war ein Geschenk der Weimarer Bürgerinnen zur Silberhochzeit des Großherzogspaares.
Die sakrale Ausstattung des Raumes wurde 1948 ausgelagert und ist heute nicht mehr vollständig vorhanden. Anschließend wurde der Raum 1950 zu einem Konzertsaal, der sogenannten Bachstätte, neu gestaltet. Hierbei wurde die Apsiskalotte und die lateinische Inschrift baulich verkleidet.
Eine tiefgreifende Veränderung mit starkem Substanzverlust erfolgte ab 1964, als in die Kapelle ein viergeschossiges Stahlgerüst zur Lagerung von Büchern, ein Bücheraufzug und eine Treppenanlage in die Apsis eingebaut wurden. Seitdem diente der Raum als Büchermagazin der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
Nachdem 2004 das Tiefenmagazin der Bibliothek in Betrieb genommen wurde, zogen die Buchbestände um. Seitdem war der Raum ungenutzt und es begannen die ersten Überlegungen zur Restaurierung der Schlosskapelle, um diese wieder als Raum erlebbar und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Erste vorbereitende Planungen und Arbeiten erfolgten zwischen 2010 und 2012. Nach einer großzügigen privaten Spende im Jahre 2018 mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten die Planungen und Arbeiten ab 2019 wieder aufgenommen werden.
Bestandteil der Maßnahme 2020 bis Anfang 2023 war der Ausbau der Stahlkonstruktion, die Restaurierung des gesamten Kapellenraums, die Ergänzung von Türen, Emporengeländer und Podesten sowie der Einbau einer Temperierung, einer neuen Elektrifizierung und einer Brandmeldeanlage.
Die Restaurierungsarbeiten wurden gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Einen ersten Eindruck gibt das 360° Panorama:
Beginn Planung: Juni 2019
Baubeginn: September 2020
Fertigstellung: Frühjahr 2023
Die Maßnahme wird gefördert mit privaten Spendenmitteln über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sowie Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Architekten: ARGE Brenne Architekten & Tectum Architekten, Berlin / Weimar
Restauratoren: ARGE Fachplanung Restaurierung, Meißen
Tagwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Krämer GmbH, Weimar
TGA-Planung: Ingenieurbüro Hirsch GmbH, Erfurt
Elektroplanung: BREMER projektabwicklung GmbH, Düsseldorf
Planung Brandschutz: Sachverständigenbüro Arnhold, Weimar
Gutachter Bauphysik: BBS Ingenieurbüro, Weimar
Holzgutachter: Sachverständigenbüro Deutsch, Waltershausen
Planung Bleiglasrestaurierung: Glasrestaurierung Sterzing, Drei Gleichen
Planung Leuchterrestaurierung: Prof. Bernhard Mai, Erfurt








