Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Die Klassik Stiftung Weimar ist am 1. Januar 2003 aus dem Zusammenschluss der Stiftung Weimarer Klassik mit den Kunstsammlungen zu Weimar hervorgegangen. Durch diese Fusion gingen die vielfältigen Sammlungen des einstigen Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach in die Klassik Stiftung über. Seitdem sind die künstlerischen, literaturhistorischen und naturwissenschaftlichen Erbschaften der Weimarer Klassik – geprägt vor allem von Johann Wolfgang von Goethe – mit dem Kunstbesitz der fast 500 Jahre ununterbrochen in Weimar residierenden Herzöge und Großherzöge wieder vereinigt. In der mäzenatischen Tradition dieser mitteldeutschen Dynastie konnten 2003 bedeutende Konvolute des Goethe- und Schiller-Archivs sowie der fürstlichen Kunstsammlungen und wertvolle Bibliotheksbestände im Rahmen einer gütlichen Einigung zwischen Prinzessin Leonie von Sachsen-Weimar-Eisenach und dem Freistaat Thüringen dauerhaft für die Öffentlichkeit gesichert werden.
Die Klassik Stiftung repräsentiert mit über 20 Museen, fünf Schlössern und historischen Parkanlagen, den Wohnhäusern herausragender Intellektueller und Künstler sowie der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und dem Goethe- und Schiller-Archiv eine einzigartige Dichte und Komplexität kultureller Überlieferung vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Vorgeschichte und Konstitution der zweitgrößten Kulturstiftung Deutschlands sind auf das Engste mit der deutschen Chronik des 20. Jahrhunderts verbunden.
Die Anfänge der Klassik Stiftung Weimar reichen ins späte 19. Jahrhundert zurück. Goethes Enkel Walther Wolfgang bestimmte das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 1885 testamentarisch zum Erben der reichhaltigen Sammlungen und der Bibliothek des Dichters im Wohnhaus am Frauenplan. Den wertvollen schriftlichen Nachlass erbte Großherzogin Sophie persönlich. Noch im gleichen Jahr gründeten Sophie und Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach das Goethe-Nationalmuseum und das Goethe-Archiv. Letzteres wurde mit der Erwerbung des Schiller-Nachlasses 1889 zum Goethe- und Schiller-Archiv.
Nach der Novemberrevolution 1918, die zur Abdankung von Wilhelm Ernst und in die Weimarer Republik führte, gingen 1922 aus den Vermögensauseinandersetzungen zwischen Großherzoglichem Haus und Land Thüringen die Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar hervor. Das Goethe-und Schiller-Archiv blieb Privatbesitz des Erbgroßherzogs Karl-August, der es bis 1947 gemeinsam mit dem Land Thüringen und der Goethe-Gesellschaft verwaltete. Die Großherzogliche Bibliothek wurde zur Thüringischen Landesbibliothek.
Nach NS-Diktatur und Zweitem Weltkrieg befanden sich Weimar und seine Sammlungen in einem desolaten Zustand. Die DDR gründete 1953 die Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur (NFG). Diese erste Dachorganisation vereinte die schon 1921 verstaatlichten Großherzoglichen Kulturbestände und den 1948 enteigneten Privatbesitz von Karl-August sowie Sommerresidenzen und Parkanlagen, Nietzsche-Archiv und Thüringische Landesbibliothek. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden im Oktober 1991 die Institutionen und Sammlungen der NFG in die neu gegründete, zunächst unselbständige, seit 1994 selbständige Stiftung Weimarer Klassik eingegliedert.
Die Kunstsammlungen zu Weimar – seit 1922 für Pflege und Reorganisation des fürstlichen Kunstbesitzes in Landesmuseum, Schloss Belvedere und dem Residenzschloss verantwortlich – wurden 1965 in die Regie der Stadt Weimar überführt. Aufgrund der Kriegszerstörung des Landesmuseums (ehemals Großherzogliches Museum, heute Museum Neues Weimar) wurden die Bestände geschlossen im Schloss installiert. Nach 1990 strukturierten sich die Kunstsammlungen zu Weimar mit dem Ausbau der wichtigen Sammlungen zu Moderne und Bauhaus sowie zur zeitgenössischen Kunst neu und wurden 2003 mit der Stiftung Weimarer Klassik zur Klassik Stiftung Weimar fusioniert.