Das Bauhaus-Gebäude in Dessau, das 1925/1926 nach den Plänen des Architekten Walter Gropius errichtet wurde. Das Foto zeigt das Gebäude im Jahr 1933. An einer Seitenfassade des Ateliergebäudes ist eine Hakenkreuzfahne angebracht.Bauhaus-Archiv Berlin

Bauhaus und Nationalsozialismus

Forschungs- und Ausstellungsprojekt

Direktion/Referat

Direktion Museen
ProjektverantwortungDr. Annette Ludwig, Dr. Ulrike Bestgen
Laufzeit

März 2022 bis September 2024

 

Ausstellung: Bauhaus-Museum Weimar, Museum Neues Weimar, Schiller-Museum, 8. Mai bis 15. September 2024

Anlässlich des 2019 begangenen Gründungsjubiläums wurden das Bauhaus und seine internationale Bedeutung als wichtigste Avantgarde-Schule des frühen 20. Jahrhunderts ausführlich gewürdigt. Diese Anerkennung zeigt, wie bedeutsam die Experimente und künstlerischen Ergebnisse für die Moderne gewesen sind. Doch ein entscheidendes Thema kam dabei zu kurz: die Verstrickung der Bauhäusler*innen mit dem Nationalsozialismus nach 1933. Zwar waren nicht wenige von ihnen, insbesondere die ehemaligen Lehrenden, 1937 von der Aktion „Entartete Kunst“ betroffen. Doch in derselben Zeit beteiligten sich auch zahlreiche ehemalige Bauhaus-Studierende an reichsweiten NS-Propagandaausstellungen. Sie stellten ihre Werke auf Kunsthandwerkpräsentationen aus, entwarfen Filmplakate, Möbel, Haushaltsdesign und sogar Hitler-Büsten.

Bauhaus und Nationalsozialismus galten jedoch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg als unvereinbare Gegensätze. Dies ist auf die Nachkriegsrezeption zurückzuführen, die die vermeintlich „gute“ und verfolgte Moderne gegen das verbrecherische NS-System absetzte. Es konnte sich daher lange Zeit die Legende halten, dass das Bauhaus und alle seine Angehörigen per se gegen jegliche NS-Ideologie gefeit gewesen seien.

Die geplante Ausstellung der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar mit dem übergreifenden Titel „Bauhaus und Nationalsozialismus“ soll das Thema zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. An drei Orten werden drei Schwerpunkte gesetzt, die ein sich wechselseitig ergänzendes Bild der angesprochenen Themen im Zeitraum von 1919 bis 1945 bieten. Dabei veranschaulichen etwa 250 Objekte unterschiedlicher Gattungen im Bauhaus-Museum, im Museum Neues Weimar und im Schiller-Museum das vielschichtige Spannungsfeld.

Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass moderne Gestaltung niemals immun war gegen eine Verführbarkeit und Instrumentalisierung durch totalitäre Regime. Gleichzeitig soll die Bedeutung der Rolle von Künstler*innen und Kunst für eine offene und freiheitlich demokratische Gesellschaft die Leitfrage der Ausstellung bilden.

Kurator*innen:

Dr. Anke Blümm (Klassik Stiftung Weimar)

Prof. Dr. Elizabeth Otto (University at Buffalo)

Prof. Dr. Patrick Rössler (Universität Erfurt)

Derzeit stehen keine Termine an.

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Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.