Militärbibliothek

Inhalt und Umfang

Die historische Militärbibliothek ist eine thematische Sammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Sie setzt sich zusammen aus allgemeinen kriegswissenschaftlichen Darstellungen und aus Schriften zur Militär- und Kriegsgeschichte, wobei allgemeine Darstellungen und Spezialuntersuchungen zu einzelnen Ereignissen wie dem Siebenjährigen Krieg, den Revolutionskriegen oder den Feldzügen Napoleons besonderen Raum einnehmen. Ergänzt wird der kriegshistorische Bestand durch biographische und autobiographische Literatur (z.B.: Friedrich der Große, Napoleon). Kriegsbaukunst, insbesondere Fortifikationskunst ist gut vertreten. Hinzu kommen Darstellungen zu Strategie, Taktik und zur militärischen Topographie. Der Literatur über einzelne Truppengattungen (Infanterie, Kavallerie und Artillerie) sind Arbeiten über Logistik, über Militär- und Kriegsrecht, Sanitätswesen, Feldmesswesen, Pioniertruppen und Ingenieurwissenschaften zugeordnet. Es folgen Schriften zur Marine. Militärzeitschriften und Literatur über Militärgesellschaften bilden den Abschluss.

Der größte Teil dieses Bestandes stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind einige seltene Drucke erhalten. In einzelnen Bereichen wurde die Signaturgruppe bis ins 20. Jahrhundert weitergeführt.

Die Militärbibliothek umfasst circa 5.600 Bände. Die Bände sind im historischen Bibliothekskatalog in den Signaturgruppen MB A bis MB M zusammengefasst. Zur Militärbibliothek werden aber auch einige wenige Werke aus anderen Signaturgruppen zugeordnet.  

Provenienz

Die Weimarer Militärbibliothek wurde um 1785 von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach gegründet. In der Epoche der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege zwischen 1789 und 1815 erfuhr sie starke Zuwächse und entwickelte sich zum universalen Wissensraum.

Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Weimarer Militärbibliothek etwa 7.500 Karten, 6.000 Bücher, 400 Handschriften, 25 Globen sowie 11 Festungsmodelle. Ihre Ursprünge reichen bis in den Dreißigjährigen Krieg zurück. Der Bestand wurde von etwa 1630 bis 1930 durch die Weimarer Herzöge und Bibliothekare aufgebaut. Während nahezu alle deutschen Militärbibliotheken in den Weltkriegen zerstört wurden oder erhebliche Verluste erlitten, ist die Weimarer Sammlung weitgehend erhalten geblieben.

Verwandte Sammlungen / Teilsammlungen

In engem Sammelzusammenhang zur Militärbibliothek steht die Sammlung von Karten, Atlanten und Globen. Beide Sammlungen ergänzen sich gegenseitig und werden in historischer Aufstellung im Bibliotheksturm der Herzogin Anna Amalia Bibliothek verwahrt.

Weitere Informationen zur Sammlung von Karten, Atlanten und Globen finden sie hier.

Weiterführende Links

Titel der Militärbibliothek im Online-Katalog der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in chronologischer Ordnung (Signaturengruppe MB)

Zur Digitalen Sammlung der Militärbibliothek

Weiterführende Literatur

Nominal-Catalog der Großherzoglichen Militair-Bibliothek [1594–1908, alphabetisch nach Verfassern geordnet]. Bearb. von Louis Sckell. [Weimar]: [Großherzogliche Bibliothek], 1825. (Loc A : 62) (bestellbar über die Info-Theke)

Catalogus der Grosherzoglichen Militair-Bibliothek. Bearb. von Louis Sckell. Bd. 1 und 2: systematisch. Bd. 3: alphabetisch nach Verfassern. [Weimar]: [Großherzogliche Bibliothek], 1827. (Loc A : 63.1 – 63.2) (bestellbar über die Info-Theke) 

Carl Friedrich Ludwig Sckell: Verzeichniss der Manuscripte in Grossherzogl. Militair Bibliothek. [Weimar]: [Großherzogliche Bibliothek], 1830. (Loc A : 37)  (im Katalog, Digitalisat)

Arno Barnert: Die Weimarer Militärbibliothek 1630 bis 1930 – klassische Ordnungsvorstellungen vom Krieg. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift, Vol. 73, No. 1, 2014, S. 1-22. (Digitalisat

Wikipedia-Artikel zur Weimarer Militärbibliothek (Artikel)

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.