Sprachexplosion Goethe I

„Wir schlafen sämmtlich auf Vulkanen.“

Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien, 1824

Sprachexplosion mit Zitat "Vulkane" am Frauenplan, Foto: Henry Sowinski, Design: Ariane Spanier © Klassik Stiftung Weimar

Am Frauenplan, in unmittelbarer Nähe von Johann Wolfgang von Goethes Wohnhaus, lesen Sie einen Vers aus Johann Wolfgang von Goethes „Zahmen Xenien“.

Vollständig lautet der Text:

„Der Alte schlummert wie das Kind,
Und wie wir eben Menschen sind,
Wir schlafen sämmtlich auf Vulkanen.“


Mit Xenien – „Gastgeschenken“ – begleitete der römische Dichter Martial seine Geschenke lyrisch. Goethe adaptierte diese Form Ende des 18. Jahrhunderts mit Friedrich von Schiller für eine kritische Auseinandersetzung mit der literarischen Welt. Über 400 Xenien veröffentlichten sie in Schillers „Musenalmanach auf das Jahr 1797“ – im Anschluss antworteten viele der Angegriffenen ebenfalls in dieser Form. Gestritten wurde unter anderem über die deutsche Sprache, den Literaturbetrieb und über die literarischen Fähigkeiten einzelner Akteure.

In seinen „Zahmen Xenien“ stellte Goethe rund 30 Jahre später Denk- und Weisheitssprüche zusammen.

Goethe lebte in Umbruchzeiten – wie wir. Vor diesem Hintergrund kann man den Text lesen.

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