Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung

Eine ortspezifische Intervention von Anna Talens

Themenjahr 2024: Auf/Bruch
Präsentation

Feuer zerstört und ist zugleich formende Kraft. Zum 20. Jahrestag des Brandes der Bibliothek entwickelt die spanische Künstlerin Anna Talens eine ortsspezifische Intervention, die sich poetisch mit der schöpferische Energie des Feuers auseinandersetzt.

„Ars Ignis“ widmet sich jenen Resten von Büchern, die nicht restauriert werden konnten. Die Künstlerin arbeitet mit Fragmenten loser Buchseiten und groben Aschepartikeln.

An zwei Orten finden sich die Interventionen – im historischen Rokokosaal und im modernen Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. 

Die Installation „Der schwarze Vulkan“ in dem vom Brand betroffenen Rokokosaal formt sich aus den Aschepartikeln verbrannter Bücher. Die Arbeit legt verschiedene Zeitebenen frei – Anna Amalias und Goethes Italienreisen, verbunden mit der Faszination für Naturgewalten trifft auf die jüngste Geschichte des Ortes – dem Bibliotheksbrand im Jahre 2004.

Als Pendant findet sich „Das weiße Archiv“ im modernen Studienzentrum der Bibliothek. Hier lässt sich nicht nur die Ästhetik der erhaltenen Aschebuchfragmente entdecken, sondern auch der schöpferische Prozess, wie aus verlorenen geglaubten Fragmente Neues entsteht. Inspiriert durch Motive aus den Aschebüchern haben internationale Autorinnen und Autoren neue Texte entwickelt.

Zum Kunstfest Weimar werden die Texte täglich vom 2. bis 6. September 2024 in der Bibliothek gelesen.

Öffnungszeiten 

Teil „Der schwarze Vulkan“: 

Rokokosaal | Di–So (Mo geschlossen) 9.30 – 18 Uhr

Teil „Das weiße Archiv“:

Studienzentrum | Mo–Fr | 9–20 Uhr; Sa | 9 – 17 Uhr

Rahmenprogramm

Lesung der zur Intervention entstandenen Texte internationaler Autor*innen während des Kunstfestes Weimar.

 

22. Aug, 18 - 20 Uhr

Vernissage: ARS IGNIS - Die Poesie der Zerstörung

22. Aug, 18 - 20 Uhr

2. - 5. und 7. Sep, 16 - 16.30 Uhr

Szenische Lesung: Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung

 

Über Anna Talens

Die Künstlerin Anna Talens arbeitet interdisziplinär auf dem Gebiet der Skulptur und deren Beziehung zum Raum. In den letzten Jahren hat sie sich auf die Konzeption von spezifischen Projekten für historische Architekturräume spezialisiert. Ihre Arbeiten befassen sich mit der Skulptur als einer sinnlichen Erfahrung, die durch den Raum, in dem sie sich befindet, aktiviert wird.
2020 war Anna Talens Stipendiatin an der Spanischen Akademie in Rom, wo sie die Installation "Mons Aureus" im Tempietto di Bramante realisierte. 2022 wurde ihr erstes öffentliches Kunstwerk "Palafit" in auf dem Caixaforum in Valencia eingeweiht. 2022 und 2024 war sie Bauhaus-Fellow der Klassik Stiftung Weimar.
Ein wichtiges Thema ihrer Werke dreht sich um das gefundene Objekt und den bewohnten Raum sowie um die Wahrnehmung der Zeit durch die Umwandlung von Materie oder den Lichteinfall auf das skulpturale Objekt.  Anna Talens wurde 1978 in Spanien geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin und Valencia.

Beteiligte Autor*innen:

Daniela Danz (*1976; Deutschland); Pablo Fidalgo (*1984; Spanien); Sonia Gentili (*1970; Italien); Volha Hapeyeva (*1982; Belarus); Ramona de Jesús (*1990; Kolumbien); Dilber Macit (*1996; Türkei); Javier Maderuelo (*1950; Spanien); Alberto Manguel (*1948; Kanada/Argentinien); Stefan Petermann (*1978; Deutschland); María Sanchez (*1989; Spanien)

Mehr über die Autor*innen erfahren sie auf der Projekteseite.

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