1. Eintritt frei
Zwei Frauen mit Kopfhörern, sitzend vor einem Holzkubus
Aufführung

Hörspielsommer

Dederisch für alle

von Frank Naumann - 2009

Aus dem Brathähnchen wurde der Broiler. Kader, Brigade, Plaste und Poliklinik fanden Eingang in den DDR-Sprachalltag. Warum dann nicht gleich eine komplette eigene Sprache schaffen? Skurrile Phantasie oder praktikable Idee? Die DDR-Oberen unternahmen schließlich viele, oft verzweifelte Versuche, die Menschen von der Überlegenheit des Sozialismus zu überzeugen - und sei es auch gegen deren Willen. Zur Abgrenzung vom Klassenfeind - um eine oft benutzte Formulierung im SED-Sprachgebrauch zu zitieren - galt es nicht allein, die territoriale Abschottung zu zementieren. Ebenso wichtig schien es den Machthabern, die ideologische Grenze in die Köpfe der Menschen zu pflanzen. "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" Und das Rückwärtige, das war vor allem das Deutschtümelige. Das, was es zu überwinden galt. "Deutsch", als Begriff und Sprache, sollte deshalb weitgehend aus dem Alltag entfernt werden. Sophia S., eine junge Journalistin, stieß bei Recherchen in den ehemaligen Rundfunkstudios Schwerin auf Unterlagen und Tondokumente des 1974 gegründeten Instituts für kreative Linguistik.

 

Länge    60'05"

Co-Labor

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99423 Weimar

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