Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Hass und Gewalt durchtränken alle Lebensbereiche. Sie sind täglich spürbar und werden medial vervielfältigt. Als Ausdrucksform des Bösen sind Hass und Gewalt in der Menschheitsgeschichte tief verwurzelt. Die Bewältigung des Bösen erscheint dabei als wesentliches schöpferisches Prinzip. In ihrem berühmten Song „Sympathy for the Devil“ schildern die Rolling Stones herausragende Hass- und Gewaltverbrechen. Mick Jagger soll bei der Komposition des Songs mit Goethes Charakteristik des Teufels als „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ in Berührung gekommen sein. Bis heute ist es bemerkenswert, wie Goethe den teuflischen Mephisto als „Teil der Dunkelheit, die das Licht gebiert“ auffassen konnte und den nach Wahrheit suchenden Faust als widerwärtig, abstoßend und böse. Warum kann Faust letztlich doch erlöst werden? Weil sein Autor das Böse „immer strebend“ in kulturelle Aktivitäten verwandeln konnte. Dies ist auch die Botschaft von Freuds berühmtem Brief an Albert Einstein, veröffentlicht unter dem Titel „Warum Krieg?“ im Jahre 1933.
Prof. Dr. med. Rainer M. Holm-Hadulla ist Psychiater und Psychoanalytiker und lehrt an der Universität Heidelberg. Seine Psycho-Biographie „Leidenschaft – Goethes Weg zur Kreativität“ ist im Jahr 2019 in erweiterter dritter Auflage erschienen. Zum Thema sind auch „Kreativität – Konzept und Lebensstil“ (2010) sowie „Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung“ (2011) lesenswert.
Bitte beachten Sie, dass für Innenraum-Veranstaltungen, geführte Touren und Werkstattangebote der Klassik Stiftung Weimar die 2G-Regelung gilt. Die Teilnahme erfolgt nur für Geimpfte oder Genesene.