Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

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Vortrag von Frau Heike Biedermann, Konservatorin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Im Rahmen der Ausstellung "Landschaften im Licht"
Schon die Maler der Romantik hatten die Landschaft um Dresden für ihre Kunst entdeckt. Im Oeuvre von Künstlern wie Johan Christian Dahl oder Christian Friedrich Gille gewannen die vor der Natur ausgeführten realistischen Ölstudien an Eigenständigkeit. Ludwig Richter leitete als Professor der Königlichen Kunstakademie seine Schüler während der Sommermonate zum Studium der freien Natur an. Intensive Beobachtung von Naturphänomenen und von atmosphärischen Erscheinungen führten mit der Abkehr von der Zeichnung zugunsten der Farbe zu einer veränderten Handhabung der bildnerischen Mittel. Dieser Wandel der künstlerischen Auffassung fand jedoch weder Eingang in die akademischen Ausbildungsmethoden, noch boten sich für die neuen Formen der realistischer Malerei adäquate Ausstellungsmöglichkeiten. In dem idyllisch gelegenen Dorf Goppeln unweit von Dresden kam ein gleichgesinnter Kreis von Künstlern unter anderem um Carl Bantzer, Paul Baum, Wilhelm Ritter und Gotthardt Kuehl zusammen und etablierte hier einen Ort für die gemeinsame pleinairistische Arbeit. Im Jahr 1893 gründete diese Gruppe unter dem Namen „Freie Vereinigung bildender Künstler Dresdens“ die erste Dresdner Sezession. Nachfolgende Ausstellungen und die Herausgabe von Vierteljahreszeitschriften zeichnen ein heterogenes Bild. Doch innerhalb kürzester Zeit konnte in Dresden sowohl das Ausstellungswesen als auch die akademische Ausbildung durch die Berufung wichtiger Protagonisten in den Staatsdienst reformiert werden: Kuehl wurde 1895 Professor für Genremalerei an der hiesigen Kunstakademie und Bantzer folgte ihm ein Jahr später 1896 als Leiter des zweiten Malsaals für Landschaftsmalerei. Damit erfuhr die Sezessionsbewegung mit dem Pleinair gewissermaßen seine Institutiuonalisierung. Die Grundzüge der solcherart geprägten Malweise sollten sich in den folgenden zwei Jahrzehnte als die sogenannte „Dresdner Peinture“ etablieren und bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ausstrahlen.
1983 bis 1988 Studium der Kunstgeschichte an der Universität in Leipzig. Seit 1988 wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit 1998 Konservatorin der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden mit Schwerpunkt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts /Anfang 20. Jahrhundert.
Forschung und Publikationen zum Thema „Private Kunstsammlungen in Dresden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zu Künstlern aus dem Bestand des Albertinum (Galerie Neue Meister). Kuratorin von Sonderausstellungen, u. a. „Von Monet bis Mondrian. Meisterwerke der Moderne aus Dresdner Privatsammlungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ (2006/2007), „Nach Ägypten! Die Reisen von Max Slevogt und Paul Klee“ (2014), „Zukunftsräume. KANDINSKY, MONDRIAN, LISSITZKY und die abstrakt-konstruktive Avantgarde in Dresden 1919 bis 1932 (2019).
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