Foto: Alexander Burzik

Orangerie Belvedere

Die Orangerie entstand zeitgleich mit dem Schloss und der ursprünglichen barocken Parkanlage und setzt sich aus mehreren auch später ergänzten Gebäuden und Freiflächen zusammen. Der Orangeriehof, auch Parterre genannt, ist die Aufstellfläche für die zahlreichen Kübelpflanzen. Er ist ganzjährig frei zugängig.

Das heutige Ensemble wurde Mitte des 18. Jahrhunderts fertiggestellt. Zum Orangerieplatz gehören das Gärtnerhaus, die Orangerieflügel, das dahinter anschließende Neue und Lange Haus sowie der Rote Turm. Herzog Carl August und Goethe gingen hier ihrer botanischen Leidenschaft nach und so gelangten die neuesten Exoten der Zeit aus aller Welt in die Pflanzensammlung.  Besonders berühmt war Belvedere für die Sammlung von sogenannten Kap-Pflanzen und Neuholländern, also Pflanzen aus Südafrika und Australien. Im „Hortus Belvedereanus“, dem Katalog der Pflanzensammlung, waren 1820 rund 7.900 Arten und Varietäten verzeichnet.

Hunderte Bitterorangenbäume zählten in den besten Zeiten zum Bestand der Orangerie. Auch Granatäpfel, Feigen und Kaffeebäume wurden hier kultiviert. Bereits Schlossgründer Ernst August gab große Summen für exotische Pflanzen aus und ließ sich eine Orangerie errichten, die die Bedeutung und den Reichtum eines barocken Hofes repräsentierte.

Im Langen Haus finden im Winter und Frühjahr wechselnde Präsentationen der bedeutenden Pflanzensammlung statt. Im Gärtnerhaus ist eine kleine Ausstellung zur Gartenkultur in Belvedere zu sehen.

Gärtnerwohnhaus

Das Gärtnerwohnhaus wurde zwischen 1736 und 1737 errichtet. Es befindet sich zwischen den beiden hufeisenförmig angelegten Flügeln der Orangerie und nimmt deren Form durch die ungewöhnliche zurückspringende Fassadengliederung auf. Das Gebäude bildet den Endpunkt der ehemaligen barocken Querachse in Richtung des Lustschlosses.

Gärtnerwohnhaus Schloss Belvedere, Foto: Alexander Burzik
Carl Wilhelm Holdermann, Orangeriehof mit Blick auf den Delphinbrunnen, Pomeranzen und auf das Gärtnerwohnhaus im Hintergrund, 1836

Das Gärtnerhaus diente langjährig als Wohn- und Arbeitsstätte der Hofgärtner und lädt heute zum Besuch der Ausstellung „Hüter der goldenen Äpfel“ ein, die sich mit dem gartenkünstlerischen Wirken der Gärtnerfamilien und den in Weimar kultivierten Pflanzen befasst.

Öffnungszeiten:

2. März - 1. November:  Di-So | 10-18 Uhr

Der Eintritt ist frei!

Ausstellung im Gärtnerwohnhaus

Nahaufnahmen von Citrus- und Ananaspflanzen

Hüter der goldenen Äpfel

Dauerausstellung im Gärtnerwohnhaus der Orangerie Belvedere

Nahaufnahmen von Citrus- und Ananaspflanzen

Hüter der goldenen Äpfel

Dauerausstellung im Gärtnerwohnhaus der Orangerie Belvedere

Langes Haus mit Rotem Turm

Das Lange Haus wurde unter der Regentschaft von Anna Amalias im Jahr 1760 erbaut und befindet sich südöstlich der barocken Orangerie. Zunächst freistehend, wurde es als Nutzhaus für Bitterorangen, aber auch zur Kultivierung von Kaffeepflanzen und für die Pflaumentreiberei genutzt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde es zu einem repräsentativen Schauhaus umgebaut und beherbergte die wachsende botanische Sammlung Carl Augusts. Besonders erwähnenswert sind die Kap-Pflanzen und die Neuholländer, also Pflanzen aus Südafrika und Australien. 1820 wurde an der östlichen Stirnseite der Rote Turm errichtet. Er nahm die 1775 von Adam Friedrich Oeser für Anna Amalias Teepavillon am Wittumspalais geschaffenen chinoisen Wandmalereien auf und diente als botanisches Kabinett.

In den Wintermonaten steht die Pflanzenausstellung im Langen Haus für Besucher:innen offen.

Weg durch das Lange Haus der Orangerie
Weg durch das Lange Haus der Orangerie
Langes Haus mit Rotem Turm

Nordflügel der Orangerie

Die hufeisenförmige Orangerie mit den dazugehörigen Pavillons wurde unter Herzog Ernst August von Sachsen Weimar (1688 – 1748) ab 1739 erbaut und bis 1755 vollendet. Die Orangerie dient seit ihrer Errichtung der Überwinterung von Bitterorangen, Myrten, Agaven und weiteren exotischen Pflanzen.

Eine Besonderheit stellt die mit Holz aus den Parkanlagen betriebene Kanalheizung dar, die in den Wintermonaten eine Temperatur von 3° bis 8 °C gewährleistet. Diese Heizanlage wurde 1820 anstelle der gusseisernen Öfen eingebaut und ist bis heute in Betrieb. In den Sommermonaten wird der Nordflügel für Sonderausstellungen genutzt.

Luftansicht auf den Nordflügel der Orangerie Belvedere
Orangerie mit Blick auf den Nordflügel im Vordergrund und Südflügel im Hintergrund. Links schließt sich das Lange Haus an, Detail aus dem Gemälde „Schloss und Park Belvedere“, nach 1808.
Zwei Fahrradfahrer unterhalten sich im Orangeriehof.
Gäste im Orangeriehof, im Hintergrund der Nordflügel der Orangerie

Ausstellung im Nordflügel

Derzeit stehen keine Termine an.

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