Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Stiftung widmet sich im 250. Jahr nach der Ankunft Goethes in Weimar in Ausstellungen, Debatten und Bildungsangeboten dem Meisterwerk des Dichters und einem der bedeutendsten und international wirksamsten Werke der deutschsprachigen Literatur
>>> Zum Magazin „klassisch modern“ der Klassik Stiftung Weimar geht es hier.
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>>> Jahresbericht Auf/Bruch hier (Passwort: 2025).
Schon als Johann Wolfgang von Goethe 1775 nach Weimar kam, hatte er Teile des Faust im Gepäck. Das Werk beschäftigte ihn sein Leben lang. Er verarbeitete dort das Wissen und die Existenzfragen seiner Zeit und dichtete auf der Höhe seines literarischen Könnens. Als er kurz vor seinem Tod 1832 „Der Tragödie zweiter Teil“ vollendete und in einem Schrank seines Arbeitszimmers einschloss, hinterließ er der Nachwelt ein Denkstück, das Schüler*innen, Theaterleute, Literaturexpert*innen, Leser*innen und Kreative aller Disziplinen bis heute intensiv beschäftigt und immer wieder neue Fragen, Lesarten und Erkenntnisse produziert.
Die Klassik Stiftung Weimar greift diesen wohl zentralsten ihrer komplexen Stoffe auf und widmet ihm ein ganzes Themenjahr: Weimar wird 2025 zur Faust-Werkstatt. Zahlreiche Ausstellungen, Installationen und Veranstaltungen nähern sich auf unterschiedliche und innovative Weise Goethes Meisterwerk. Sie geben neben dem Originalmanuskript von Faust II auch Fausts Gegenspieler Mephisto eine Bühne und experimentieren mit ganz neuen Darstellungsformen des Goethe-Stoffs. Noch vor der Eröffnung der Zentralausstellung im Schiller-Museum in der Walpurgisnacht am 30. April führen pünktlich zum Saisonstart die ersten beiden Satelliten-Kabinettstücke im Nietzsche-Archiv und im Bauhaus-Museum in das große Jahresthema ein.
Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz: „Nach dem überaus erfolgreichen Themenjahr Auf/Bruch rücken wir jetzt unser großes Kernthema ins Zentrum und machen Goethes Literaturerbe erstmals in dieser umfassenden Form sichtbar. Dafür vereinen und befragen wir in Ausstellungen und Angeboten die einzigartigen Goethe-Schätze unserer Sammlungen aus Museen, Archiv und Bibliothek. Wir versetzen Weimar ins Faust-Fieber und machen Lust auf Literatur. Mit dem Stiftungsmagazin und dem Weimarer Zimmer gehen wir auf Faust-Tour durch Deutschland. Goethe soll wieder Tagesthema, Gesprächsanlass und Schulstoff werden.“
Gefördert wird das Themenjahr der Klassik Stiftung Weimar wieder von LOTTO Thüringen. Geschäftsführer Jochen Staschewski: „Es ist uns ein Herzensanliegen, als Hauptsponsor des Themenjahrs die vielfältigen Ausstellungen und Veranstaltungen zu Goethes Meisterwerk Faust zu unterstützen. Wir helfen damit, eines der tiefgründigsten Werke der Weltliteratur aus neuen Perspektiven zu betrachten und über seine thematische Relevanz für die heutige Zeit zu diskutieren.“
Ausstellungen im Themenjahr
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Zentralausstellung: „Faust. Eine Ausstellung“ im Schiller-Museum Weimar. Die Schau inszeniert erstmals in der Geschichte musealer Faust-Präsentationen eine eigene Lesart des Werks und entwickelt dafür eigene Darstellungsformen, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem renommierten Comic-Künstler Simon Schwartz und mit Film-Expert*innen der Deutschen Kinemathek. Eine Vielzahl unterschiedlicher Stimmen zum Faust durchzieht die Präsentation in Videointerviews – von Expert*innen bis zu „ganz normalen“ Leser*innen. Eine weitere wichtige Ebene der Ausstellung bilden die Objekte aus Goethes reichhaltigen Sammlungen der Natur und Kunst, mit denen sich der Dichter während seiner Arbeit am Faust auseinandersetzte.
Schiller-Museum Weimar, 01.05.2025 – 01.11.2027
Von der Rezeption zum Original: Das Goethe- und Schiller-Archiv besitzt mit Goethes handschriftlichem Nachlass – seit 2001 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes – die weltweit umfangreichste Sammlung von Manuskripten zu Faust I und Faust II. Die Ausstellung „Experiment Faust“ zeigt ausgewählte Stücke aus diesen Schätzen auf Papier. Sie gewährt überraschende Einblicke in den kreativen Schaffensprozess und veranschaulicht, wie Goethe sein Leben lang von dem Stoff fasziniert war. Das Archiv zeigt zu ausgewählten Terminen einen seiner wertvollsten Schätze: das kurz vor Goethes Tod vollendete Manuskript zum Faust II.
Goethe- und Schiller-Archiv, 01.05. - 14.12.2025
Faust ist ohne Mephisto nicht zu denken: ohne den diabolischen, ironischen, sprach- und versgewandten Verführer, „der stets verneint“. Mit über 21.000 Objekten und Publikationen besitzt die Herzogin Anna Amalia Bibliothek die weltweit größte Faust-Sammlung. Die Präsentation „Teuflisch! Mephisto in der Bibliothek“ im Studienzentrum stellt die Vielgestaltigkeit des Mephistopheles ins Zentrum und zeigt den medialen Weg des Faust’schen Gegenspielers zur ikonischen Figur.
Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, 09.05. – 31.10.2025
Ein fast vergessener Auftrag von Oskar Schlemmer für das Bühnenbild zu Christian Dietrich Grabbes Stück „Don Juan und Faust“ wird im Bauhaus-Museum Weimar vorgestellt. Grabbes Stück, ein Ideendrama aus dem Jahr 1829, wurde im Frühjahr 1925 auf der Bühne des Deutschen Nationaltheaters aufgeführt. 100 Jahre später ergibt sich nun die reizvolle Möglichkeit, eine seltene Auftragsarbeit des Bauhaus-Meisters kennenzulernen und außerdem eines der wichtigsten Werke Schlemmers, den „Abstrakten Kopf“, zu bewundern.
Bauhaus-Museum, 22.03. – 03.11.2025
Die Kabinettausstellung „Nietzsche, Goethe, Faust“ im Nietzsche-Archiv zeigt Friedrich Nietzsches Auseinandersetzung mit Goethe und Faust. Gezeigt werden unter anderem Feldpostausgaben von „Faust“ und „Also sprach Zarathustra“ aus dem Ersten Weltkrieg, das kritische Gedicht „An Goethe“ oder die Goethe-Referenzen, die Nietzsche in Briefen und Widmungen aufnimmt.
Nietzsche-Archiv, 21.03.25. – 01.11.2025
Digitale Innovation zum Faust-Jahr
>>> magazin.klassik-stiftung.de
Das Digital Journal (DJ) wird als neues publizistisches Medium der Stiftung ab 20. März 2025 den Blog ablösen. Die flexible Plattform ist im deutschsprachigen Kulturraum im Moment einzigartig und kombiniert digitale Inhalte und multimediale Erzählformen mit dem bestehenden Printmagazin „klassisch modern“. Sie richtet sich an eine breite Zielgruppe: von kunst- und kulturinteressierten Laien bis hin zu Expert*innen, insbesondere jüngere, digital affinere User*innen werden angesprochen. Durch innovative Funktionen wird das Nutzer*innenerlebnis individuell gestaltet.
Bildungsangebote rund um Faust
Neben den Ausstellungen bietet die Klassik Stiftung Weimar Seminare, Workshops und Bildungsprojekte zum Thema Faust für Schüler*innen von der 8. bis zur 13. Klasse - vom niedrigschwelligen ersten Einstieg zu Motiven des Faust bis hin zu komplexen Beschäftigungen mit medienwissenschaftlichen Perspektiven oder Reflexionen über die Rezeptionen des Werks.
Das Co-Labor wird darüber hinaus alle Menschen dazu einladen, Motive und Themen des Fausts kennenzulernen, die bislang noch wenig Berührungspunkte mit Goethe und seinem Werk haben.
Faust on Tour
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Inhaltlich anspruchsvoll und monothematisch am Themenjahr ausgerichtet, grafisch klar und reduziert: das neue Stiftungsmagazin „klassisch modern“ lädt zum Lesen und zur Vertiefung ein. Ab 20. März können Sie das Magazin auf unserer Homepage kostenfrei bestellen. Im Mittelpunkt steht auch hier das Zentralthema Faust. Die Themenfelder bewegen sich von zerstörerischer Ausbeutung von Natur und Menschen, über die kapitalistische Geldwirtschaft bis hin zu künstlicher Intelligenz. Auch dieses Jahr konnten wieder namhafte Autor*innen wie Heinrich Detering, Nora Gomringer, Dietmar Dath oder Lena Gorelik gewonnen werden, die auf Expert*innen und Wissenschaftler*innen aus der Stiftung treffen.
Bevor das Themenjahr Faust dann zur Walpurgisnacht in Weimar mit einer fulminanten Eröffnung offiziell beginnt, geht die Klassik Stiftung Weimar mit dem Faust auf Reisen und stattet auch Leipzig und Berlin einen Besuch ab.
Am 28. März starten die Weimarer Kontroversen um 11 Uhr auf der Leipziger Buchmesse und widmen sich den Gretchenfragen unserer Zeit. Helmut Heit, Leiter des Kollegs Friedrich Nietzsche, spricht mit Autor*innen des Magazins „klassisch modern“ über Aurapotenzial, Knallkraft, Plot-twists, Spin-offs und Fanfiction im intellektuellen Schwitzkasten mit Goethe und seinem Faust II.
Um 20 Uhr feiert die Stiftung dann die Release-Party des neuen Magazins „klassisch modern“ in der Galerie KUB.
Am 9. April wird der zweite Teil des „Weimarer Zimmers“ in Berlin eröffnet. Gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund gibt es Gesprächsrunden, Performance und Party anlässlich des Themenjahres Faust.
Zur Walpurgisnacht am 30. April ab 17 Uhr zelebriert Weimar die große Eröffnung des Themenjahres Faust. Gemeinsam mit Partner*innen aus der Stadtgesellschaft feiert die Stiftung ein großes Faust-Fest am Co-Labor vor dem Stadtschloss. Die Ausstellungshighlights „Faust. Eine Ausstellung“, „Experiment Faust“ und „Teuflisch! Mephisto in der Bibliothek“ öffnen ihre Türen und können an diesem Abend kostenfrei besucht werden.
Wegweisende Bauprojekte
>>> Mehr Infos hier, bzw. im Pressekit.
Parallel zum Themenjahr Faust führt die Klassik Stiftung Weimar 2025 auch eine Reihe wichtiger Bauprojekte fort.
Das Ensemble Goethes Wohnhaus am Frauenplan ist in seiner baulichen Substanz gefährdet. Mit der denkmalgerechten Instandsetzung des Dichterhauses soll zugleich seine gesellschaftliche Wirkung im 21. Jahrhundert zukunftsfest gemacht und eine neue Vermittlungsqualität für jüngere Generationen realisiert werden. Mit Hilfe von privaten Spenden und öffentlichen Mitteln konnte nun die Finanzierung für ein reduziertes Maßnahmenpaket zum Substanzerhalt gesichert werden
Im Herbst 2025 feiert der Erweiterungsbau Graphische Sammlungen Richtfest. Damit geht die Stiftung einen weiteren Schritt ihr Sammlungs- und Restaurierungszentrum zukunftssicher und nachhaltig aufzustellen.
Im Residenzschloss Weimar wird, neben der denkmalgerechten Herrichtung des Ostflügels, die Instandsetzung des Nord-, West- und Südflügel in Angriff genommen.