Zurück zur Übersicht
05.12.2019

Neue Naturbrücke eröffnet

Klassik Stiftung eröffnet neuerrichtete Naturbrücke im Park an der Ilm

 Zu den Pressebildern

 Zum Blogtext „Das Gartenkunstwerk ist wieder komplett“

Am heutigen Donnerstag, 5. Dezember 2019, eröffnete die Klassik Stiftung Weimar die neuerrichtete Naturbrücke im Park an der Ilm. Der Vorgängerbau war während des Hochwassers 2013 schwer beschädigt worden und nach der Reparatur nur noch eingeschränkt benutzbar. Im April 2019 begannen die Baumaßnahmen für einen widerstandsfähigen Neubau nach historischem Vorbild. Das Brückenumfeld wurde gleichfalls überarbeitet und wieder an die Gestaltung der 1820er-Jahre herangeführt.

Der heute eröffnete Neubau ist die insgesamt achte Brücke an dieser Stelle im Park an der Ilm. Vor 1799 spannte sich noch schräg die sogenannte Floßbrücke über Ilm und Floßgraben. Nach dem Verfüllen des Floßgrabens wurde die Brücke ab 1799 geradlinig über die Ilm geführt und erhielt aufgrund ihrer Gestaltung, namentlich des Knüppelholzgeländers, den Namen „Naturbrücke“. Ein solches Geländer aus natürlich gewachsenen unbehauenen Ästen schmückte die Brücke über verschiedene Bauzustände und Reparaturen hinweg bis 1977. Es verwies auf die Phase der „Empfindsamkeit“ in der Gartengestaltung gegen Ende des 18. Jahrhunderts, in der unterschiedlich gestaltete Szenen den Parkbesucher zu verschiedenen Gedanken und Stimmungen anregen sollten. Die durch Wald und Felsen romantisch angelegte Szenerie im Bereich der Naturbrücke wird durch die naturnahe Geländerkonstruktion des Neubaus aus Naturholz nun wieder komplettiert.

Darüber hinaus weist die neue Naturbrücke gegenüber dem Vorgängerbau aus dem Jahr 2002 deutliche konstruktive Verbesserungen auf. Der Überbau besteht aus zwei nebeneinanderliegenden Stahlträgern mit rechteckigem Querschnitt. Auch die Widerlager wurden gemäß dem Stand der Technik ertüchtigt, wobei die Brunnengründungen von 2002 wiederverwendet werden konnten. Die gewählten Materialien Stahl (Träger), Eiche (Belag) und Robinie (Geländer) gewähren der Brücke eine lange Lebensdauer.

Auch das Umfeld der Brücke ist nach dem historischen Vorbild der 1820er-Jahre neugestaltet: Am westlichen Ufer hat die Klassik Stiftung eine zusätzliche Gehölzfläche angelegt, um den ursprünglich schattigeren Raumeindruck wiederherzustellen. Am lichten und weiten Ostufer sind durch neugepflanzte einzelne Bäume die Blickachsen in die Ilmaue rekonstruiert, die der Besucher von einem erweiterten Platz aus genießen kann. Auch der Sternwiesenweg stellt sich wieder in seiner ursprünglichen Breite dar.

Der Brückenneubau und die Neugestaltung des Umfeldes wurden finanziert durch das „Aufbauhilfeprogramm zur Beseitigung von Schäden infolge des Hochwassers vom 18. Mai bis zum 4. Juli 2013 in Thüringen bei kulturellen Einrichtungen und Kulturdenkmälern unabhängig von der Trägerschaft“ des Bundes und des Landes Thüringen.

Der Sternwiesenweg wird voraussichtlich noch bis 20. Januar 2020 gesperrt bleiben, da hier die neuaufgebrachte Kiesdecke wie in den anderen Baubereichen erst nach einer gewissen Liegezeit und regelmäßigen Pflegedurchgängen belastet werden kann.

Der Rückbau der Ersatzbrücke ist für Mittwoch bis Freitag der kommenden Woche, 11. bis 13. Dezember, sowie Montag und Dienstag der übernächsten Woche, 16. und 17. Dezember, geplant. An diesen Tagen schließt die Klassik Stiftung kurzzeitig den Wegeabschnitt von der Kreuzung am Reithaus (ab dem sogenannten „Lotteauslauf“) bis zur Ersatzbrücke. Der Flussübergang ist während dieser zwei Tage weiterhin über die Naturbrücke möglich. Vom Westufer gelangt der Parknutzer über die Treppe am Borkenhäuschen vorbei auf den oberen Parkweg Richtung Stadt. Die alternative Wegeführung ist ausgewiesen. Zwischen den Bautagen, zum dritten Adventswochenende, 14. und 15. Dezember, hebt die Stiftung die Wegesperrung übergangsweise auf.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.