Zurück zur Übersicht 29.09.2015

›Stolpersteine‹ für Esther Abel und Else von den Velden | Vortrag und Lesung im Goethe- und Schiller-Archiv beleuchten das Verfolgungsschicksal der Familie von den Velden

Im Zuge der Provenienzrecherchen an der Klassik Stiftung wurde im Jahr 2008 die 453 Bände umfassende Bibliothek des Weimarer Malers und Genealogen Adolf von den Velden (1853–1932) im Bestand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut identifiziert. Es gelang, die Erben ausfindig zu machen und die Sammlung zu restituieren. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek erhielt einen Band als Schenkung und konnte den übrigen Bestand der Sammlung ankaufen, sodass sich diese heute rechtmäßig im Besitz der Klassik Stiftung befindet.

In Anerkennung des Leides, das der Familie von den Velden während der Herrschaft des Nationalsozialismus zugefügt wurde, hat die Klassik Stiftung die Patenschaft für zwei ›Stolpersteine‹ übernommen. Diese verlegt der Künstler Gunter Demnig am Freitag, 2. Oktober, um 9 Uhr vor dem ehemaligen Weimarer Wohnhaus von Else von den Velden (1863–1942), der Ehefrau Adolf von den Veldens, und seiner Tochter Esther Abel (1887–1942) in der Freiherr-vom-Stein-Allee 10.

Im Anschluss daran lädt die Klassik Stiftung um 12 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung in die Petersen-Bibliothek des Goethe- und Schiller-Archivs ein. In einem Vortrag beleuchtet Dr. Jürgen Weber, Leiter der Abteilung Sondersammlungen und Bestandserhaltung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, das Verfolgungsschicksal der Familie von den Velden und gibt einen Einblick in die Sammlung Adolf von den Veldens. Einen persönlichen Blick auf die Familiengeschichte wirft die Angehörige Bettina Kieslich in autobiographischen Notizen, aus denen sie auszugsweise vorträgt.

Zur Verlegung drei weiterer ›Stolpersteine‹, ebenfalls am Freitag, 2. Oktober, lädt der Lernort Weimar, StattReisen Weimar e.V. // Institut für Demokratie+Geschichte, ein. Ein ›Stolperstein‹ für Gustav Lewin wird um 10 Uhr in der Steubenstraße 19 verlegt. Die Verlegung von zwei ›Stolpersteinen‹ für Hedwig Hetemann und ihre Tochter Johanna Straubing in der Teichgasse 6 findet anschließend um 10.45 Uhr statt.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.