Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Museen der Klassik Stiftung Weimar erhalten Schenkung des bedeutenden Malers
Die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar erhalten aus der Sammlung HHW eine Schenkung von 18 Druckgrafiken des Malers Lovis Corinth (1858–1925). Es handelt sich bereits um die zweite Schenkung innerhalb der letzten beiden Jahre von den Stiftern. Dazu die Direktorin der Museen, Dr. Annette Ludwig: „2023 hat uns das Ehepaar Hildegard und Dr. Herbert (†) Wippel eine herausragende Kollektion an Holzschnitten des Bauhausmeisters Gerhard Marcks (1889–1981) als Schenkung übereignet. Nun können wir aus dieser Verbundenheit – anlässlich des 100. Todestages von Lovis Corinth am 17. Juli 2025 – erneut eine weitere, äußerst willkommene Ergänzung der Bestände präsentieren. Für Corinth war die Weimarer Malerschule wegen ihrer frühen Rezeption der französischen Pleinairmalerei immer ein wichtiger künstlerischer Bezugspunkt. Ich freue mich sehr über das Vertrauen und die Großzügigkeit der Sammler.“
Lovis Corinth gilt neben Max Liebermann und Max Slevogt als bedeutendster Vertreter des Impressionismus in Deutschland. Während seines Studiums an der Königsberger Kunstakademie besuchte er mit seinem Lehrer Otto Günther wiederholt die Protagonisten der Weimarer Malerschule im Umfeld der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule. Zudem gehörte er zu den Initiatoren des 1903 in Weimar gegründeten Deutschen Künstlerbundes. 1911 übernahm er von Max Liebermann das wichtige Amt des Präsidenten der Berliner Secession und bekleidete es viele Jahre bis zu seinem Tod 1925. Schon 1919 zog er sich allerdings aus dem Berliner Großstadtleben ins oberbayerische Urfeld am Walchensee zurück, wo große Teile seines expressiven Spätwerks entstanden.
Die Mehrzahl der vorzüglichen Druckgrafiken der Schenkung Wippel stammen aus Corinths letzten Jahren und zeigen die unmittelbare landschaftliche Umgebung des Walchensees, darunter Lithografien aus dem Zyklus „Vorfrühling im Gebirge“ (1922) sowie Radierungen aus den beiden wichtigen Mappenwerken „Am Walchensee“ (1920) und „Der Walchensee, klein“ (1923). Abgerundet wird das Konvolut durch den lithografischen Zyklus „Schweizer Landschaften“ (1923) sowie die noch in Berlin entstandenen Einzeldrucke „Skizzen zu einem orientalischen Märchen“ (1913) und „Tiger“ (1917/18), die auch exemplarisch für Corinths Wirken als Illustrator stehen.
Bild:
Lovis Corinth, Der Ziegenbock, aus dem Mappenwerk „Am Walchensee“, 1920, Kaltnadelradierung, Klassik Stiftung Weimar, Museen, Schenkung HHW