Schlosshof Blick Richtung Norden© Marcus Schwier 2021

Stadtschloss Weimar  

Denkmalgerechte Herrichtung

Das Weimarer Residenzschlosses gehört als eine der wichtigsten historischen Schlossanlagen Thüringens zur UNESCO-Welterbestätte „Klassisches Weimar“.

Das heutige Erscheinungsbild des aus einer hochmittelalterlichen Niederungsburg hervorgegangenen Schlosses ist das Ergebnis einer wechselvollen, über viele Jahrhunderte reichenden Bau- und Ausstattungsgeschichte. Bereits ab dem 10. Jahrhundert ist eine am Ufer der Ilm gelegene mittelalterliche Wasserburg nachweisbar.

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts, als Weimar ständige Residenz der Herzöge wurde, kam es zu weitreichenden Umgestaltungen und der Errichtung der sogenannten Burg Hornstein. Diese wurde bei einem Brand 1618 größtenteils zerstört.

Unter der Regentschaft von Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1626-1662) wurde nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges eine nach Süden offene barocke Dreiflügelanlage konzipiert. Der thüringische Baumeister Johann Moritz d. Ä. übernahm die Bauleitung für das nun als Wilhelmsburg bezeichnete neue Schloss.

Am 6. Mai 1774 zerstörte ein Feuer den Dreiflügelbau bis auf die Außenmauern des Ost- und Nordflügels. Der ab 1775 regierende Herzog Carl August gründete 1789 eine Schlossbaukommission unter Leitung von Johann Wolfgang von Goethe, die mit dem Wiederaufbau der Ruine unter möglicher Weiternutzung noch erhaltener Bausubstanz betraut war. Die Arbeiten dauerten bis 1803 an, der Ausbau noch darüber hinaus.

In der Folgezeit wurde bis 1834 der Westflügel errichtet. 1913/14 wurde die zum Park hin noch offene Dreiflügelanlage im Süden durch einen vierten Flügel als Verbindungstrakt geschlossen.

Seit 1923 konnte der überwiegende Teil des Schlosses bis zu seiner Schließung 2018 als Museum besichtigt werden.

Ziel der aktuellen Baumaßnahme ist es, das Schloss als multifunktionales Gebäude zur neuen impulsgebenden Mitte der Klassik Stiftung zu entwickeln.

Seit 2018 werden im ersten Teilprojekt (Schloss 40) der Ostflügel und angrenzende Teile des Nordflügels einer intensiven Sanierung und denkmalgerechten Instandsetzung unterzogen.

Hier entsteht derzeit die zukünftige Eingangssituation zu den musealen Bereichen - die sogenannte Passage - als zentraler ticketfreier Empfangsraum, in dem der Besucher auch erste Informationen zur Architektur- und Baugeschichte des Schlosses erfährt.

Über den repräsentativen historischen Eingang gelangen die Besucher schließlich über das Gentzsche Treppenhaus in die Beletage mit Großem Saal und den Schauräumen. Die Eröffnung dieses ersten Abschnittes ist für Anfang 2026 geplant ist.

Bereits im März 2023 konnte die Schlosskapelle baulich fertig gestellt werden. Diese ist , ebenso wie die Dichterzimmer, derzeit schon im Rahmen von Führungen zu besichtigen.

Für das zweite und abschließende Teilprojekt (Schloss 100) haben die Planungen im Mai 2023 begonnen.

Im Nord-, West und Südflügel werden weitere Ausstellungsflächen, Aufenthaltsbereiche für Besucher, Shop, Räume für die Bereiche Forschung, Kulturelle Bildung und Vermittlung, Veranstaltungs-/Seminar-/Workshopräume sowie Verwaltungsflächen der Stiftung realisiert.

 

Termine

voraussichtliche Fertigstellung 1. Teilprojekt: 2026

voraussichtliche Fertigstellung Gesamtmaßnahme: 2032

Finanzierung / Förderung

Das Bauvorhaben wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Thüringen über ein gemeinsames Sonderinvestitionsprogramm finanziert.

Beteiligte Planer

Teilprojekt – Schloss 40

Architekten:                                           ARGE Brenne Architekten Berlin, Tectum Weimar

Restauratorische Fachplanung:  ARGE Restaurierung, Flade, Krause, Rähmer

Tragwerksplaner:                                Ingenieurbüro Dr. Krämer, Weimar

Haustechnikplaner:                           Ingenieurbüro Hirsch, Erfurt (HLS), Bremer Projektabwicklung (ELT)

Ausstellungsgestalter:                    Duncan McCauley, Berlin

Freianlagenplaner:                           Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

und viele mehr

 

Teilprojekt – Schloss 100

Architekten:                                        ARGE Schloss 100 Architektur, Dreden, Weimar

                                                                  Alexander Poetzsch Architekten/ Heine Mildner Architekten/

                                                                  Naumann Wasserkampf Architekten

Tragwerksplaner:                             Ingenieurbüro Dr. Krämer, Weimar

Haustechnikplaner:                        Ingenieurbüro Hirsch, Erfurt

Freianlagenplaner:                         Heinisch Landschaftsarchitekten, Weimar

und viele mehr

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.