Erstes Bauhaus-Musterhaus

Das Haus Am Horn ist die einzige Architektur, die das Bauhaus in Weimar realisiert hat. Es wurde 1923 als Versuchshaus zur Bauhaus-Ausstellung errichtet. Hier präsentierten die Meister und Schüler erstmals, wie sie sich zeitgemäßes Bauen und Wohnen vorstellten.

Der Eingangsbereich des Hauses Am Horn.
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Für das Haus Am Horn ist die Besucherzahl aus konservatorischen Gründen limitiert. Eine Besichtigung ist nur zu festen Zeiten möglich. Wir möchten Ihnen empfehlen, die Tickets im Vorfeld zu  buchen.

Ausstellung

Ausgehend von der Ausstellungsidee 1923 sind alle Räume des eingeschossigen Versuchshauses erlebbar. Zudem vermitteln exemplarische Rekonstruktionen der einstigen Möblierung den Eindruck der ursprünglichen Einrichtungssituation. Über die Entstehung des Hauses und die wechselvolle Nutzung sowie Rezeption des UNESCO-Welterbes informiert ein umfassender Medienguide.

Geschichte

Bereits in den frühen 1920er Jahren entstanden erste Pläne zur Gründung einer großen Bauhaus-Siedlung auf dem Gelände Am Horn. Die Bauhaus-Ausstellung 1923 bot die Möglichkeit, zumindest einen Prototyp zu realisieren. Der Maler und jüngste Bauhaus-Meister Georg Muche lieferte den Entwurf. Die Bauausführung oblag dem Baubüro von Walter Gropius. Ohne die finanzielle Unterstützung des Berliner Bauunternehmers Adolf Sommerfeld wäre das Versuchshaus „Am Horn“ kaum realisiert worden. Es war nicht nur Experimentierfeld und Werbefläche für neue Materialien und Technologien, sondern auch ein Gemeinschaftswerk aller Bauhaus-Werkstätten.

Historische Aufnahme des Wohnzimmers
Historische Aufnahme des Wohnzimmers, Bauhaus-Universität Weimar, Archiv der Moderne; BLDAM, Bildarchiv, Neg.-Nr.: 64 h 27 / I24

Die Ausstattung des Musterwohnhauses gelangte Ende 1923 in den Besitz Sommerfelds und ging wohl im Zweiten Weltkrieg verloren. Nach mühsamer Suche fand das Haus 1924 einen Käufer. Er ließ im rückwärtigen Teil eine Veranda und zwei neue Wohnräume anbauen.

Spätestens seit 1951 befand sich das Haus in städtischem Besitz und wurde bis 1998 von unterschiedlichen Mietparteien bewohnt. Der Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar pachtete das Anwesen von 1998 bis 2017. Er initiierte 1998/99 die Generalsanierung des Gebäudes, wobei die Anbauten entfernt wurden, und organisierte im Haus zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen.

2019 übertrug die Stadt Weimar das Haus Am Horn an die Klassik Stiftung Weimar.

Wir möchten darauf hinweisen, dass Am Horn keine Park- und Wendemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Fußgängern wird empfohlen, den Weg durch den Park an der Ilm zu wählen.

Person mit Tablet blendet Rekonstruktion eines bunten Teppichs ein.
Mit AR und 3D historische Einrichtungsgegenstände des Haus Am Horn entdecken, Klassik Stiftung Weimar

Weimar+ App

Die Weimar+ App ist Ihr multimedialer Begleiter durch das Haus Am Horn. In verschiedenen Audiotouren lernen Sie die erste Bauhaus-Architektur aus neuer Perspektive kennen, erfahren mehr über die Idee des Neuen Wohnens und erhalten ganz exklusive Berichte von Zeitzeugen. Jetzt die App kostenfrei herunterladen!

Modern Wohnen - Originalmöbel entdecken

Unser Bild vom ersten Zustand des Hauses Am Horn wird durch Fotografien von 1923 geprägt. Ausgewählte Einrichtungsgegenstände und Objekte von 1923 und aus den 1920er Jahren lassen sich nun digital als 3D-Modelle in der App Weimar+ erkunden. Die Einrichtungsgegenstände können virtuell im Augmented-Reality-Modus nach Hause mitgenommen und an beliebiger Stelle platziert werden. Viel Spaß beim Einrichten!

klassisch modern - der Podcast

Zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2023 ist die erste Staffel des Podcasts "klassisch modern" dem Haus Am Horn gewidmet.

Digitale Werkstatt zum Haus Am Horn

Die digitale Werkstatt bringt das Bauhaus und die Moderne nach Hause. Mit den kreativen Anregungen wird die Wohnung zum Experimentierfeld und kann ohne großen Materialaufwand aus künstlerischer Perspektive neu entdeckt werden. Weitere Werkstattvideos findet Ihr hier.

Bauhaus (zu Hause) machen SPEZIAL - Haus Am Horn

Leseversion zum Video

Willkommen in der digitalen Werkstatt und zu einer neuen Folge von Bauhaus zu Hause machen. Mein Name ist Leander und heute widmen wir uns einer zentralen Frage der Ausbildung am Bauhaus: Wie wollen wir zusammen leben?

Um Antworten auf diese Frage zu finden, hat Walter Gropius 1919 Experimentierfreudige aller Länder in seine neue Schule, das Bauhaus in Weimar, eingeladen. Gemeinsam sollten so verschiedene Künste, Techniken und Materialien erforscht werden. Wie eignet sich das gewonnene Wissen, um damit Gebäude für die Zukunft zu errichten? Dazu gab es viele verrückte Ideen und Visionen.

Wir wollen heute unsere eigene Vision umsetzen und entwerfen aus den Materialien, die wir in unserer Wohnung finden, ein Modell für ein Gebäude der Zukunft. Los geht's!

Welche spannenden Materialien für dein Haus-Modell entdeckst du bei dir zu Hause? Manche Dinge haben bestimmte Eigenschaften, die wir gut kombinieren können. Leicht oder massiv, starr oder flexibel? Überlege dir, womit sich die einzelnen Materialien zu einer stabilen Konstruktion verbinden lassen. Zum Beispiel gibt es ein Blatt Papier, das ist nicht besonders stabil im normalen Zustand, aber ich kann den Zustand verändern, indem ich es falte und hab dann eine stabile Fläche. Oder ich kann es auch rollen und kleben und habe eine stabile Röhre und kann große Kräfte aufnehmen. Damit können wir loslegen! Versuchte, so hoch wie möglich zu bauen und dich dabei von deinen eigenen Materialien inspirieren zu lassen.

Doch was ist ein Haus der Zukunft? Das Musterhaus am Hornberg in Weimar soll genau diese Frage lösen. Es wurde für die große Bauhaus-Ausstellung 1923 geplant und vereint die Fähigkeiten der Schüler und Meister. Es zeigt, wie sie sich eine Unterkunft für eine Familie mit ein bis zwei Kindern vorgestellt haben. Dabei wurden neue Baustoffe und Technologien verwendet, sodass es sehr schnell, in nur vier Monaten, errichtet werden konnte. Im Inneren erwarten die Familie leicht zu reinigende Oberflächen und neue elektrische Geräte, die den Alltag vereinfachen sollen. Das Haus Am Horn gehört heute zum UNESCO-Welterbe "Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau".

Das Modell der Kleinfamilie spielt, wie beim Haus Am Horn, heute ebenso eine wichtige Rolle. Aber auch weitere Konzepte gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Zum Beispiel die Kombination von einzelnen Familien und Wohnungen innerhalb eines Hauses oder Quartiers zu einer großen sozialen Gemeinschaft. Davon können die einzelnen Bewohner profitieren und es können große gemeinsame Räume wie Werkstätten oder Orte für Treffen und Feste entstehen.

Jetzt zurück zu unserem Haus-Modell:  Du hast bereits ein Modell gebaut. Überlege dir nun, welche Funktion die einzelnen Räume erfüllen sollen. Welchen Raum hast du dir schon immer gewünscht und mit wem würdest du ihn gerne teilen? Wo würdest du ihn Modell platzieren? Passe deine Konstruktion deinen Bedürfnissen an und fülle es nach und nach mit allen Funktionen, die dein Haus für die Zukunft benötigt. Fotografiere dein Ergebnis vor einem neutralen Hintergrund oder filme eine Videotour zu den Funktionen deines Gebäudes.  Poste öffentlich mit dem Hashtag #digitaleWerkstatt oder schicke uns deine Visionen per Direktnachricht.

Wir sind gespannt auf dein Haus der Zukunft und wünschen dir viel Spaß beim Experimentieren! [Musik]

Der Katalog zum Musterhaus

Der Band stellt die wechselvolle Geschichte des Hauses vor, das seit 2019 als begehbares Denkmal in Weimar besucht werden kann.

klassisch modern - Das Magazin 2025

Ausgabe 5, 2025

Passend zum Themenjahr freuen wir uns auch die neue und fünfte Ausgabe unseren Printproduktes präsentieren zu dürfen. Das diesjährige Magazin beschäftigt sich mit dem Jahresthema „Faust“ und bietet spannende Beiträge rund um Goethes Meisterwerk.

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