1. Eintritt frei

Symposium: Weimar als Gedächtnisort und Ort der Gedächtnispolitik

Weimar ist vermutlich der dichteste Gedächtnisort Deutschlands, verbunden mit den gegensätzlichsten Marksteinen deutscher Politik und Kultur. Auf der einen Seite Wirkungs­stätte der literarischen ‚Klassiker‘ und Eröffnungsort der Nationalversammlung 1919; auf der anderen das wenige Kilometer entfernte Konzentrationslager Buchenwald, ein extremer Kontrapunkt zu Klassik und Republik, der gleichwohl in ihre Wirkungsgeschichte gehört. Hinzu kommen zahlreiche weitere ‚Highlights‘ der deutschen Geistes- und Kulturgeschichte, darunter Franz Liszt, Friedrich Nietzsche, Harry Graf Kessler, Henry van der Velde sowie das in Weimar gegründete Bauhaus. 

Welche Schichten dieses Gedächtnisortes jeweils herausgestellt und aktualisiert werden, unterliegt einem ständigen Wechsel. Wonach aber richtet sich, was erinnert wird? Aus welchen Gründen rückt mal diese Epoche und mal jener Autor in den Vordergrund? Wie funktioniert Weimar als Gedächtnisort und wie hat es in unterschiedlichen Epochen funktioniert? Welche Akteure, welche Entscheidungsträger haben zur kulturpolitischen Konstruktion dieses Gedächtnisorts beigetragen? Mit diesen Fragen wollen sich Vortragende wie mitdiskutierende Hörer auseinandersetzen, um am Weimarischen Beispiel der Formierung eines Gedächtnisorts durch Gedächtnispolitik auf die Spur zu kommen.

 

ANMELDUNG

Dr. Wolfram Enßlin
E-Mail:
Telefon: 0341 9137-254

 

 

Programm

DONNERSTAG, 7. JULI 2022

Bauhaus-Museum Weimar

 

19.00 Uhr
Eröffnungsvortrag

PROF. DR. STEFAN MATUSCHEK | Friedrich-Schiller-Universität Jena

Lechts und Rinks. Die Klassik-Legende in Ost und West


Begrüßung: PROF. DR. ELISABETH DÉCULTOT | Halle

 

FREITAG, 8. JULI 2022

Deutsches Nationaltheater Weimar

 

9.00 Uhr
Begrüßung
PROF. DR. CHRISTOPH KRUMMACHER | Leipzig
 

Sektion I: Erinnerungspolitik und Tourismusmarketing

Moderation: PROF. DR. ELISABETH DÉCULTOT | Halle


9.15 Uhr
PROF. DR. WINFRIED SPEITKAMP| Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Erfurt
Weimar als europäischer Gedächtnisort

10.00 Uhr
PROF. DR. PAULA WOJCIK | Universität Wien            
Gingkoblatt und Playmobil. Zur massenkulturellen Repräsentation Weimars

10.45 Uhr  
PD DR. MARTIN ANDREE |Universität zu Köln
Weimar als Marke

11.30 – 12.00 Uhr
Kaffeepause
 

Sektion II: Über die Verfertigung von Klassikern im kulturellen Gedächtnis

Moderation: DR. WOLFRAM ENSSLIN | Leipzig


12.00 Uhr
DR. CHRISTOPH SCHMÄLZLE | Klassik Stiftung Weimar            
Archiv und Totenkult: Von Schiller bis Nietzsche

12.45  Uhr
PROF. DR. ULRICH SIEG | Philipps-Universität Marburg
Erinnerungspolitik des Nietzsche-Archivs

13.30­ – 14.15 Uhr
Mittagspause

14.15 Uhr 
DR. DANIEL TIEMEYER | Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Zwischen Tradition und Fortschritt. Franz Liszts Wirken als Hofkapellmeister am Gedächtnisort Weimar (1848–1861)

15.00  Uhr
BEATE SEIDEL | Deutsches Nationaltheater u. Staatskapelle Weimar
Zur Räuber-Inszenierung

15.45 – 17.15 Uhr
Goethes Haus. Wohnraum und Gedächtnisort (Ort: Goethe-Nationalmuseum)
DR. CHRISTIANE HOLM | Halle

19:00–21:45
Friedrich von Schiller: Die Räuber (Spielstätte: E-Werk)
Im Anschluss findet ein nicht-öffentliches Gepräch mit den Beteiligten der Inszenierung statt.

 

SAMSTAG, 9. JULI 2022

Deutsches Nationaltheater Weimar

 

Sektion III: Demokratie und Diktatur

Moderation: PROF. DR. CHRISTOPH KRUMMACHER | Leipzig

9.15 Uhr
PROF. DR. MICHAEL DREYER | Friedrich-Schiller-Universität Jena
Die Weimarer Republik als Erinnerungsort

10.00 Uhr
DR. PAUL KAHL | Klassik Stiftung Weimar 
"...weil Ettersberg mit dem Leben des Dichters Goethe im Zusammenhang steht". Das klassische Weimar in der NS-Zeit

10.45 Uhr
PROF. DR. W. DANIEL WILSON | University of London
Gedächtnisstörungen. Zu einigen Lücken in Weimar

11.30 – 13.00 Uhr
Mittagspause
 

13.00 – 14.30 Uhr

Sektion IV: Wendezeit und Gegenwart – eine Debatte

Moderation: PROF. DR. KLAUS MANGER | Jena

Diskutanten:
PROF. DR. LOTHAR EHRLICH | Weimar
PROF. DR. PETER GÜLKE | Weimar
PROF. DR. VOLKHARD KNIGGE | Weimar
PROF. DR. DIRK OSCHMANN |Universität Leipzig
 

14:45 Uhr
Besichtigung und Kurzführung des Hauses der Weimarer Republik (Ort: Haus der Weimarer Republik)
PROF. DR. MICHAEL DREYER | Jena

16:30 Uhr
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora: Besichtigung und thematische Führung

 

SONNTAG, 10. JULI 2022

Deutsches Nationaltheater Weimar

 

9.30 Uhr
PROF. DR. JAN PHILIPP REEMTSMA | Universität Hamburg
‚Klassik‘ und Teleologie. Das Verschwinden Christoph Martin Wielands
 

10.30 – 12.30 Uhr

Podiumsdiskussion

Vom Nutzen und Nachteil der Gedächtnispolitik für die Gegenwart


Es diskutieren:
DR. ULRIKE LORENZ | Klassik Stiftung Weimar
PROF. DR. MARTIN SABROW | Zentrum für Zeithistorische Forschung
HASKO WEBER | Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar

Moderation: PROF. DR. DANIEL FULDA | Halle

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Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.