heute geschlossen
öffnet wieder am
Allgemeine Öffnungszeiten
Sommer: Mi–Mo | 9.30–18 Uhr
Winter: Mo, Mi–Fr | 11–17 Uhr; Sa–So 10–18 Uhr
(Di geschlossen)
Das ehemals Großherzogliche Museum wurde 1869 als einer der ersten deutschen Museumsbauten errichtet. Im April 2019 eröffnete das zuletzt für Wechselausstellungen genutzte Neue Museum mit einer ständigen Präsentation der Kunst der frühen Moderne von der Weimarer Malerschule bis zu Henry van de Velde. Eine große Museumswerkstatt lädt zum handwerklichen Arbeiten ein.
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Allgemeine Öffnungszeiten
Sommer: Mi–Mo | 9.30–18 Uhr
Winter: Mo, Mi–Fr | 11–17 Uhr; Sa–So 10–18 Uhr
(Di geschlossen)
ModerneCard
17,00 €
Erwachsene
8,00 €
ermäßigt
6,00 €
Schüler*innen (16–20 Jahre)
3,00 €
BauhausCard
30,00 €
Wege zum Bauhaus: Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900
Die modernen ist nicht vom Himmel gefallen. Es gab Wege dahin: Die Moderne um 1900 war eine Mission. Es gab Künstler, wie van de Velde, für die wars eine Aufgabe, eine moderne Gesellschaft mit zu begründen, mit zu gestalten. Die van-de-Velde- und Kessler-Zeit fällt voll in die Zeit der Lebensreform und da gab es wirklich einen Aufbruch, auch in der Gesellschaft. Die Freikörperkultur, die FKK-Kultur kommt aus der Zeit. Vegetariertum kommt aus der Zeit. Also es gab einen unglaublichen Aufbruch. Besonders stolz bin ich natürlich auf die Möbel-Ensembles, die Interieurs von van de Velde. Wir stellen die Kunden vor. Das macht es irgendwo auch sinnlicher, dass man erfährt, wer hat eigentlich mit diesen Möbeln gewohnt und warum hat er das gemacht.
Besonders gern mag ich den Raum zu Harry Graf Kessler, wo wir die große Kunst um 1900 zeigen, also wirklich die Star-Stücke von Monet, Beckmann, Reißlberge, Minne, Rodin natürlich ganz wichtig. Und in diesen wunderschönen blauen Raum haben wir die Nachbauten von den original Stühlen aus den Kessler Ausstellungen gestellt und man kann sich in diese Stühle setzen. Sie können sie dahin tragen, wo man gerade schauen möchte und kann einfach nur in den Bildern versinken. [Musik]
In der Ausstellung werden herausragende internationale Werke des Realismus, Impressionismus und des Jugendstils gezeigt. Sie spiegeln eine gleichsam glanzvolle wie widersprüchliche Epoche mit Bezügen zu unserer Gegenwart. Ausgehend von Friedrich Nietzsche als Vordenker und Kultfigur werden wichtige Positionen der frühen Moderne in Weimar vorgestellt. Hierzu zählen die Werke der Weimarer Malerschule und der von Harry Graf Kessler geförderten Avantgarde von Claude Monet bis Max Beckmann. Mit zahlreichen Exponaten wird das funktionale wie elegante Design Henry van de Veldes präsentiert. Die Installation „Das Zimmer” von Pipilotti Rist stellt in der Südgalerie als zeitgenössische Intervention die eigene Körperwahrnehmungen in Frage.
Ausgehend von den Themen der Ausstellung lädt eine große Museumswerkstatt zum handwerklichen Arbeiten ein. Besucherinnen und Besucher können zum Beispiel im Buchbindehandwerk und in der Holzbearbeitung tätig werden.
Die Ausstellung und die museumspädagogische Werkstatt werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Das Programm in der Museumswerkstatt ist für Individualbesucher ohne Voranmeldung nutzbar. Gruppen sind gebeten, sich über den Besucherservice anzumelden.
Das Großherzogliche Museum wurde in den Jahren von 1863 bis 1868 errichtet und nach Fertigstellung der Inneneinrichtung mitsamt der von Friedrich Preller d. Ä. geschaffenen „Preller-Galerie“ im Juni 1869 eröffnet. Der Bau entstand auf Initiative von Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach und diente ursprünglich der Präsentation der großherzoglichen Kunstsammlungen. Nach der Abdankung der Weimarer Herzogsfamilie als „Thüringisches Landesmuseum“ im Jahr 1919 wiedereröffnet, wurde hier die umstrittene Avantgarde der 1920er Jahre präsentiert.
Seit 1933 von den Nationalsozialisten als Amtsgebäude sowie Museum genutzt und im Zweiten Weltkrieg von Brandbomben getroffen, war der Neorenaissancebau in den folgenden Jahrzehnten zunehmend dem Verfall preisgegeben. Erst eine aufwendige Restaurierung sowie Neuausstattung in den 1990er Jahren ermöglichten die Wiedereröffnung als Neues Museum zum Auftakt des europäischen Kulturstadtjahres 1999. Bis 2017 fanden hier international beachtete Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen statt. 2019 eröffnet das Museum Neues Weimar mit einer Dauerausstellung mit dem Titel „Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900“.
Ab 2019 ist das Museum Neues Weimar Teil des „Quartiers Weimarer Moderne“ rund um das Bauhaus-Museum Weimar. Dazu zählen ab 2020 auch die Ausstellung der Gedenkstätte Buchenwald zu dem Thema „Zwangsarbeit“ im Südflügel des sogenannten Gauforums sowie das Haus der Weimarer Republik am Theaterplatz.
Die digitale Werkstatt bringt die Themen unserer Museen, von Klassik bis Bauhaus zu Euch nach Hause. Mit den kreativen Anregungen wird die Wohnung zum Experimentierfeld und kann ohne großen Materialaufwand aus künstlerischer Perspektive neu entdeckt werden. Weitere Werkstattvideos findet Ihr hier
Digitale Werkstatt: Bauhaus (zu Hause) machen - Essbesteck
Herzlich willkommen zur digitalen Werkstatt. Mein Name ist Rosmarie und heute dreht sich alles um Essbestecke.
Vor 150 Jahren wollte man hier ein neues Weimar kreieren. Künstler, Kunstmäzene, Architekten, Denker, Visionäre kamen hier zusammen und wollten das Leben der Menschen neu gestalten. Dieser Aufbruch in die Moderne zeigte sich vor allem in der Produktgestaltung. Entstanden sind zunächst aber hochpreisige Luxus-Produkte.
Diese Einrichtungsgegenstände waren erst eine Elite vorenthalten, die nun in passender Umgebung zum Essen, zu Souvenez oder zu Gesprächszirkeln einluden. Wer eingeladen werden wollte, musste sich also neu einrichten oder die Ideen der Lebensreformen verfolgen oder aktuell den Weltphilosophen Nietzsche lesen. Die neuen Gedanken und Ideen waren modern, jedoch hielt man sich zunächst noch an die traditionellen und höfischen Sitten. Ich möchte mich mit euch aber heute von allen Seiten und Regeln befreien und das Essen als Experiment begreifen. Und los geht's! Also baut euch aus den Materialien, die ihr zu Hause habt ein Essbesteck, mit dem ihr euer Lieblingsessen am besten oder am schönsten oder vielleicht am umständlichen essen könnt.
Nutzt dafür Materialien, die zu Hause habt. Z. B. Verpackungsmaterialien, Pappe, Papier oder auch Naturprodukte. Ich habe mir überlegt, weil ich Zucker nicht so sehr mag, mir ein Aroma-Löffel
zu bauen und dafür habe ich Zitronen, die ich mir auf einer Hälfte schon aufgeschnitten habe. Ich nutze einen ganz normalen Spies, setzte ihn hinein und für die heißen Tage kann ich so mein Tee schlürfen.
Wenn ihr eure Idee umgesetzt habt, dann macht mir ein kurzes Video, postet es online unter #digitaleWerkstatt oder schickt es uns per direkt Nachricht über Instagram und Facebook. Viel Spaß!
[Musik]
Digitale Werkstatt: Experiment Neues Weimar - Buchbinden
Herzlich willkommen zur digitalen Werkstatt.
Mein Name ist Rosemarie und heute dreht sich alles ums Buchbinden.
Wir sind heute im Buchwerk im Neuen Museum Weimar und begeben uns von hier auf die Spuren von dem Buchbindermeister Otto Dorfner. Er war einer der bedeutendsten Buchbinder des zwanzigsten Jahrhunderts und ein akribischer Handwerker. Er setzte auch die Linie als sein Hauptgestaltungsmittel mit ein und baute unter Henry van de Velde und der kunstgewerblichen Schule Weimar eine Lehr- und Produktiv-Werkstatt auf, führte diese dann am Bauhaus weiter und Teile der originalen Werkstatt sind auch heute noch im Neuen Museum zu finden.
Und hier in der historischen Werkstatt werden wir selber zu Gestaltern und Buchbindern. Ich zeige euch jetzt die einfache Fadenbindung. Dazu nehmt ihr am besten, um dieses Buch so zu gestalten, in der Größe A5-Blätter, die ihr, wie viele Seiten ihr auch haben möchtet, in der Mitte faltet und euch für ein Deckblatt, dass ein bisschen stärker vom Material ist, entscheidet und auch in der Mitte falten. So ist es einmal euer Innenleben, euer Büchlein und einmal eure Umschlagseite. Dann nehmt euch eine Schablone oder nehmt es auch gerne freihändig, setzt sie in der Mitte an und macht euch die Schablone so vorgefertigt: drei Markierung genau in der Falzmitte. Wenn ihr keine Ahle zu Hause habt, wie die Buchbindemeister, könnt ihr auch eine dickere z.B. Nadel verwenden.
Die drei Markierung habt ihr gesetzt und geht einmal mit der Ahle mittig, dort wo eure Markierung sind, durch das Buch durch. So entstehen drei Löcher, mit den wir gleich die Fadenbindung fortführen. Nehmt euch eine Farbe, die ihr möchtet und eine Nadel, zieht den Faden auf, einmal mittig hindurch, bis ihr einmal mittig den Faden halten könnt und dann von außen zurück in die Mitte. Und dann wieder in das letzte dritte Loch nach außen, um dann im letzten Schritt wieder von außen nach innen hindurch zu kommen. Und so sind wir schon fast fertig mit der einfachen Fadenbindung. Wichtig ist, dass ihr bei eurem Faden am Ende einmal rechts und einmal links herauskommt. Das heißt, dass der lange Faden einmal der Mitte liegt. Dann ein Doppelknoten, das ganze abschneiden, den Knick verstärken und schon habt ihr das Büchlein fertig. Und wenn ihr euer Ergebnis fertig habt, dann postet es gerne unter #digitaleWerkstatt oder per direkt Nachricht zu uns auf Instagram oder Facebook. Viel Spaß!
Ausgabe 5, 2025
Passend zum Themenjahr freuen wir uns auch die neue und fünfte Ausgabe unseren Printproduktes präsentieren zu dürfen. Das diesjährige Magazin beschäftigt sich mit dem Jahresthema „Faust“ und bietet spannende Beiträge rund um Goethes Meisterwerk.