Das Liebhabertheater im Sonnenschein

Liebhabertheater Schloss Kochberg - Theater an der Klassik Stiftung Weimar

Historische Aufführungspraxis in Oper, Schauspiel und Konzert am authentischen Ort

Mit dem weltweit einzigartigen Privattheater, dem Liebhabertheater, baute Charlotte von Steins Sohn Carl nach Weimarer Vorbild seinen eigenen Musenhof auf Schloss Kochberg.  Das im späten 18. Jahrhundert errichtete, festlich gestaltete klassizistische Theater gehört zur European Route of Historic Theatres. Es vermittelt eine intime Atmosphäre, in der sich Künstler und Publikum in heute sonst ungewohnter Nähe begegnen.

Liebhabertheater

Das Liebhabertheater Schloss Kochberg

Seit 20 Jahren lockt der Theatersommer im Liebhabertheater von Mai bis Ende September an den Wochenenden mit Opern-, Theateraufführungen und Konzerten ein Publikum von fern und nah auf diesen Landsitz weitab jeder großen Stadt. Als Schaubühne der Klassik Stiftung Weimar präsentiert das Theater am authentischen Ort Bühnenwerke aus Barock, Klassik und Romantik entsprechend der historischen Aufführungspraxis, sodass Ort, Werk und Aufführung ein Gesamtkunstwerk bilden. Zusammen mit renommierten Künstlern und Ensembles konzipiert die Theaterleitung speziell für diese Bühne zugeschnittene Produktionen, in denen die Besucher:innen entdecken, dass in den Werken von vor über 200 Jahren bereits die großen Fragen unserer Zeit anklingen. Dazu pflegt das Theater einen regen Dialog mit dem Publikum, der mit Einführungen beginnt und beim Gespräch nach den Aufführungen endet.

Das Kochberger Gartenvergnügen, ein Gartenfestival, im Mai, ergänzt das Veranstaltungsangebot auf Schloss Kochberg.

Hier finden Sie das Veranstaltungsprogramm für das Liebhabertheater Schloss Kochberg:

Kartenbestellung und Verkauf ganzjährig per E-Mail an theaterkasse@liebhabertheater.com

 

 

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Geschichte

Carl von Stein hatte das Rittergut Kochberg nach dem Tod seines Vaters Josias von Stein im Dezember 1793 übernommen und zu seinem ständigen Wohnsitz bestimmt. In den folgenden Jahrzehnten verwirklichte er hier seine Ideen vom Leben auf dem Landsitz.

Inspiriert durch die Zeit des Liebhabertheaters unter Goethes Leitung am herzoglichen Hof in Weimar, in dessen Umfeld er aufwuchs, schuf der vielseitig interessierte und künstlerisch tätige Carl von Stein hier einen eigenen kleinen Musenhof. Er ließ das am Eingang zum Schlosspark gelegene, ursprünglich als Orangerie genutzte, barocke Gartenhaus im klassizistischen Stil umbauen. Es wurde durch einen Säulenportikus und einen großen, hellen Bühnenraum erweitert und im Inneren festlich mit von Hand marmorierten Papiertapeten, gemalten Draperien und gedruckten Blumenbordüren dekoriert. Auf den von warmen Gelbtönen im Wechsel mit dunklem Grau dominierten Zuschauerraum, in dem heute ca. 75 Theaterbesucher Platz finden, öffnet sich der hohe Bühnenraum in lichtem Blau mit weißen, ionischen Säulen. Der klassizistische Bau gehört zur European Route of Historic Theatres, die die 120 schönsten und interessantesten historischen Theater in ganz Europa miteinander verbindet.

Seine erste Blütezeit erlebte das Theater, als Carl von Stein hier mit seiner Familie, der Dienerschaft und Freunden zum Vergnügen der Gesellschaft auf dem Landgut oft selbst geschriebene Stücke aufführte. Ergänzt wurde das rege Bühnengeschehen durch Konzerte, Ballette, Festgedichte sowie die zu der Zeit beliebten „lebenden Bilder“ – spielerische Nachahmungen von Werken der bildenden Kunst.

Nach dem Tod Carl von Steins geriet das Liebhabertheater für eine lange Zeit in Vergessenheit. Eine kurze Rückkehr zu ihrer angestammten Funktion erlebte die Bühne 1930 auf Initiative Felix von Steins, der hier Charlotte von Steins Lustspiel „Die Verschwörung gegen die Liebe“ inszenieren ließ. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Erbe des 1938 verstorbenen Felix von Stein, Woldemar von Schwerin, wie alle Großgrundbesitzer in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. Von 1952 bis 1959 nutzte das Stahlwerk VEB Maxhütte den Park und das Theater in den Sommermonaten für Pionierferienlager. Im Lauf der Jahre entstanden am gesamten Schlossensemble erhebliche Schäden.

Unter der Verwaltung der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (NFG), einer Vorgängerinstitution der Klassik Stiftung Weimar, wurde das Liebhabertheater 1973 bis 1975 im Zusammenhang mit einer umfassenden Restaurierung von Schloss und Park aufwendig saniert. Das Theater konnte wieder bespielt werden. 2004 übernahm der 1991 ursprünglich zu dessen Förderung gegründete gemeinnützige Verein Liebhabertheater Schloss Kochberg e.V. den Theaterbetrieb in enger Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar.

Liebhabertheater Schloss Kochberg e. V.

Theaterbetrieb an der Klassik Stiftung Weimar

Vorstand des Liebhabertheater Schloss Kochberg e.V.
Vorstand (von links): Dr. Holm Fischäder, Silke Gablenz-Kolakovic (Vorstandsvorsitzende und künstlerische Leiterin), Prof. Gernot Süßmuth, Dr. Annette Ludwig, Burkhard Lauer (stellv. Vorsitzender, Finanzen), Foto: Maik Schuck

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Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.