Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Die ehemalige Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach ist ein geschichtsträchtiger Ort. Sie bildete über mehrere Jahrhunderte das kulturelle Herz der Stadt. Hier lebten und wirkten die kunstsinnigen Ernestiner fast 400 Jahre in der Gesellschaft bedeutender Dichter, Denker, Künstler und Komponisten.
[stimmungsvolle Musik]
Gegenwärtig wird das Schloss saniert und den Besucherinnen und Besuchern schrittweise wieder zugänglich gemacht. Die Dichterzimmer und die Schlosskapelle können im Rahmen von geführten Touren besichtigt werden. Bis zur geplanten Fertigstellung vor 2030 wird es nicht nur eine völlig neu konzipierte Ausstellung geben, die bisher für die Öffentlichkeit unzugängliche Raumfolgen einbezieht. Als neue lebendige Mitte der Klassik Stiftung Weimar entwickelt sich das Schloss auch zu einem Besucher-, Debatten- und Vermittlungszentrum. Spannende Geschichten, die sich vor und „hinter“ den Kulissen im Schloss abspielten, sind nach der Wiedereröffnung ebenso erlebbar wie Diskussionen über aktuelle Zeitfragen.
Wegen Baumaßnahmen geschlossen. Dichterzimmer und Schlosskapelle können Sie über geführte Touren besichtigen.
Diese Einrichtung ist nicht barrierefrei.
mehr erfahrenDas heutige Stadtschloss mit vorgelagertem Torhaus, Schlossturm und Hofdamenhaus besitzt eine wechselvolle, jahrhundertelange Geschichte. Die am Ufer der Ilm liegende Anlage ging aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervor und wurde Ende des 10. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts war Weimar die ständige Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach, die hier bis 1918 herrschten.
Das Residenzschloss präsentiert sich heute als Vierflügelanlage. Die klassizistische Erscheinung geht auf die Jahre nach 1789 zurück, als das Schloss nach einem verheerenden Brand von den Architekten Johann August Arens, Nicolaus Friedrich Thouret und Heinrich Gentz unter Goethes Leitung auf den Umfassungsmauern der barocken Dreiflügelanlage wieder auf- und bis Mitte des 19. Jahrhunderts unter Clemens Wenzeslaus Coudray ausgebaut wurde. Der zum Park an der Ilm gelegene Flügel mit Tordurchfahrt entstand erst zwischen 1912 und 1914 und wurde in seiner Außengestaltung den anderen Flügeln angeglichen. Seit 1923 wird das Stadtschloss museal genutzt. Es dient zudem als Verwaltungssitz der Klassik Stiftung Weimar.
[dramatische Musik]
Im Juni 2019 erwarb die Klassik Stiftung Weimar drei Gipstafeln mit Malereien. Diese zeigen in verkleinerter Form Szenen der Wandbilder aus dem Herderzimmer im Stadtschloss Weimar. Ihr Erscheinungsbild weist auf eine besondere Bedeutung hin, jedoch sind sie der Forschung nicht bekannt.
Wer hat sie gemalt? Wofür sind sie entstanden? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Bildtafeln und den Wandbildern im Herderzimmer?
Diesen und weiteren Fragen gehen eine Kunsthistorikerin und eine Restauratorin anhand dreier Thesen auf den Grund. Folgen Sie ihnen auf dieser Spurensuche und forschen auch Sie nach der Entstehung der drei Bildtafeln.
Einmal in einem Schloss performen - dieser Traum ist für das Pop-Duo „Tränen“ und der Sängerin „Luna“ in Erfüllung gegangen. Im Rahmen des Projektes „ReBoot Culture - Pop trifft Hochkultur“ durfte die Klassik Stiftung Weimar jungen Künstler*innen eine ganz besondere Bühne bieten. Entstanden sind dabei stimmungsvolle Live-Sessions in der Falkengalerie und in der Schlosskapelle sowie ein Behind-the-Scenes-Video mit Friederike von Rosenberg. Viel Spaß beim Reinhören!
Sprecherin: Hallihallo ihr Lieben, ihr schaut gerade das Behind-the-Scenes von RebootCulture Staffel 3. Innerhalb dieses Formats arbeiten wir zusammen mit "YouTube Music", "Google Arts and Culture" und der "Initiative Musik" und drehen mit Künstler*innen außergewöhnliche Life-Sessions in Kulturinstitutionen. Heute sind wir in Weimar, und zwar im Stadtschloss Weimar, und drehen Live-Sessions mit "Luna" und "Tränen". Kommt doch einfach mal mit und schaut wie das Ganze aussieht.
[Musik]
Sprecherin: So ich habe jetzt Frau von Rosenberg bei mir. Schön, dass Sie da sind.
Von Rosenberg: Ja, ich bin die Direktorin für Schlösser, Gärten und Bauten der Klassik Stiftung Weimar. Mit 140 tollen Kolleginnen und Kollegen verantworten wir über 78 Gebäude und auch die tollen Parks, die man vielleicht mit der Kamera auch ein kleines bisschen durch das Fenster hier sieht. Und das ist eine tolle Herausforderung. Die Klassik Stiftung steht natürlich für Goethe, Schiller, die ganzen Dichter und Denker. So sind wir hier in dem Residenzschloss, was sozusagen die Keimzelle war für diese Dichter-Netzwerke, die sich hier entspannt haben, aber auch wenn man so will mit den Grundstein gelegt hat für das Bauhaus, weil der Herzog die erste Kunstgewerbeschule gegründet hat und so finden sich hier viele Fäden, die hier wieder zusammenkommen.
Sprecherin: Die beiden Künstler*innen haben wir in unterschiedliche Räume gepackt und gesagt: Spielt da mal eure Live-Session. Es war einmal bei den "Tränen" die Falkengalerie. Was ist das denn für ein Raum? Können Sie darüber mal ein bisschen was erzählen?
Von Rosenberg: Ja, im Grundriss sieht es ein bisschen aus wie eine kleine Rennbahn, weil das ein langgestrecktes Oval ist und wir haben diese markanten Leuchter, wo man sich ein bisschen streitet, ob es nun Adler oder Falken sind. Auch in dieser klassizistischen Raumfassung, wurde auch als Galerie genutzt und wohl auch für den Orden des "Weißen Falken". Es ist eins der tollen Raumkunstwerke, die wir hier im Schloss haben.
Sprecherin: Das stimmt. Sie sagten jetzt schon eines davon. Ein anderer Raum auf jeden Fall ist ja auch die alte Kapelle, die vor kurzem auch renoviert wurde, wie ich gehört habe, und da hat ja "Luna" auch gespielt.
Von Rosenberg: Ja, wir laufen jetzt gerade durch die Baustelle, aber dank einer großen Spende konnten wir die alte Kapelle eben wiederherstellen. Die war zwischendurch umgenutzt worden als Bücherlager von der Anna Amalia Bibliothek. Da ist zu DDR-Zeiten ein großes Stahlregal reingebaut worden und der Raum war bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Dank dieser großen Spende konnten wir diese ursprüngliche Raumschale wiederherstellen und wir freuen uns jetzt darauf, wenn wir den Rest der Baustelle dann auch soweit haben, dass wir dann diesen Raum mit dem Gesamtschloss dann wieder in eine andere Nutzung zuführen können. Jetzt können Sie zur Besichtigung rein oder für besondere Musikproduktionen.
Sprecherin: So wie jetzt, genau.
[Gesang, Luna] "Glaub langsam, dass es stimmt
Vielleicht bist du deshalb nicht geblieben
Was, wenn es für immer so bleibt, immer so bleibt?
Bleib ich dann für immer allein, immer allein?"
Sprecherin: Ich habe jetzt Luna bei mir. Hi!
Luna: Hallo.
Sprecherin: Wie geht's dir?
Luna: Ganz gut, heute ist ein schöner Tag.
Sprecherin: Das stimmt und es ist ein sehr schöner Tag, um eine Live-Session zu drehen. Du bist heute mit uns im Stadtschloss Weimar. Erzähl doch mal, was hast du dir denn überlegt? Welche beiden Songs spielst du heute?
Luna: Ich spiele heute zum ersten Mal live "Schwimmen", weil das ist ja so ein Recorder Song. Das ist irgendwie sehr spannend. Da war ich auch sehr gespannt auf die Proben und so, die wir jetzt davor hatten. Macht auf jeden Fall Spaß, weil es einfach mal was anderes ist, einfach so ein Song nur mit Gesang und Recorder zu haben. Der zweite Song ist "Tut nicht mehr weh" und der ist ja noch nicht draußen.
Sprecherin: Aber ich habe gehört, den spielst du auch besonders. Stimmt es, dass du den vierhändig spielst? Mit zwei Klavieren?
Luna: Ja, ich habe noch zwei nette Hände dabei.
[Gesang, Luna] "Jetzt ist alles anders, scheiß auf "Tut dir leid"
Denn das, was du getan hast, hast du auch so gemeint
Doch alles gut, du kommst zu spät
Siehst du? Es tut mir nicht mehr weh"
Sprecherin: Wie ist es generell, so eine Live-Session? Die ist ja was anderes als son Konzert oder als ein Musikvideo-Dreh, wo man vielleicht performt. Hast du dich besonders darauf vorbereitet?
Luna: Ich habe sehr viel geprobt mit den anderen netten zwei Händen. Es ist auf jeden Fall irgendwie immer cool, weil das bleibt dann so für die Ewigkeit, einfach solche Formate und einfach nochmal die Songs anders zu interpretieren. "Tut nicht mehr weh" zum Beispiel, das ist so ein Song, der ist auf voller Produktion und jetzt spürt man den mal so ganz anders.
Sprecherin: Wie findest du das denn generell, wenn man sagt: Okay, man bringt Hochkultur und Popkultur zusammen.
Luna: Ich finde das super! Einfach das Gebäude alleine, schon da drin zu spielen, das ist voll der krasse Saal und Hall. Generell war ich auch auf einer klassischen Schule, wo dann auch viel Klassik gemacht wurde und wenn meinen Lehrer*innen jetzt sagen würde, dass der Herr Bach, der gewirkt hat in dem Gebäude, dann werden die sehr glücklich sein.
[Gesang, Tränen] "Der Kick geht mitten in den Bauch
Aber mit dir halt ich es aus
Alles ist so desolat, ich weiß, mein Herz
Aber bitte gib mir deine Hand"
Sprecherin: Ich habe jetzt Gwen Dolyn und Steffen Israel bei mir. Hallo, ihr beiden.
Gwen Dolyn: Hello.
Sprecherin: Ihr seid heute aber nicht als zwei Einzelpersonen hier, sondern als Duo und zwar als "Tränen". Erzählt doch mal ein bisschen was über euch, denn euch gibt es ja noch gar nicht so lange.
Steffen Israel: Genau vor einem Jahr haben wir das uns erste Mal getroffen und an einem Song gearbeitet. Also finde ich eigentlich nicht lang.
Gwen Dolyn: Doch ist sehr lang, ja, wir gehen weiter zurück: ein Jahr!
Sprecherin: Ihr spielt heute zwei Songs für uns.
Gwen Dolyn: Als erstes spielen wir "Stures dummes Herz", das wird auch die Single sein, die, wenn es rauskommt, wahrscheinlich auch schon draußen ist.
Steffen Israel: Das war eigentlich auch der zweite Song, den wir so richtig fertig gemacht haben. Der erste Song ist ein Coversong, mit dem wir auch angefangen haben. Warum wir uns eigentlich damals getroffen haben: Weil wir einen Song covern wollten. Und den spielen wir dann als Zweites.
Gwen Dolyn: Von "Chaos Z", das ist die Vorband von "Fliehende Stürme" und die werden so als "Doom Punk" gehandelt, aber ich habe mit denen auch darüber gesprochen und die finden das komisch, sind halt ne Punk-Band.
Sprecherin: Wie heißt das Cover? Ich glaube, ihr habt den Namen nicht gesagt.
"Duell der Letzten".
Steffen Israel: Eigentlich wollten wir auch eher so in die Richtung gehen und dann kam alles anders.
Sprecherin: Wie ist das für euch, wenn ihr in so einer besonderen Location spielt? Habt ihr das schon öfter gemacht oder wie fühlt sich das einfach an, wenn ihr in so einer Location seid?
Gwen Dolyn: Das hat sich tatsächlich jetzt lustig ergeben, dass wir heute schon wieder in so einem krassen Schloss spielen. Wenn Leute unsere erste Single auf YouTube sich anschauen, das Video dazu ist auch in einem Schloss entstanden. Ein bisschen anderer Vibe.
Steffen Israel: Ja, so ein Hotel, aber es sah schon sehr schlossmäßig aus und hatte die besten Zeiten schon hinter sich, deswegen war es auch sehr creepy. Hier ist es nicht ganz so creepy.
Gwen Dolyn: Also, hier haben wir keine Angst, das ist schon mal gut.
Steffen Israel: Wir reihen uns gerne ein in die Reihe der zahlreichen Komponisten.
Gwen Dolyn: Wir haben schon gehört, Bach war hier gefangen.
Steffen Israel: Bach war hier und jetzt dürfen wir!
[wohltemperierte Gitarre] [Musik, Tränen]
Erleben Sie die hergerichtete Schlosskapelle des Stadtschlosses Weimar in der 360°-Anwendung.