Die von 1823 bis 1828 erbaute Fürstengruft auf dem Historischen Friedhof ist ein einzigartiges Mausoleum. Es dient nicht allein als Grablege des Hauses Sachsen-Weimar und Eisenach. Seit 1832 stehen auch die Särge der beiden größten Dichter der Weimarer Klassik Goethe und Schiller im Gruftgewölbe, wo sie neben denjenigen der Herzogsfamilie besichtigt werden können.

Barrierefreiheit mehr erfahren

Besichtigung

Durch eine dorische Säulenvorhalle gelangen Sie zunächst in den Kapellenraum mit seiner neoklassizistischen Ausmalung, der sternenbekrönten Kuppel über der ovalen Bodenöffnung und den erhaltenen Inventarstücken der Neugestaltung von 1865. Links vom Eingang führt eine Treppe hinab in das Gruftgewölbe mit den Särgen der Dichter und der herzoglichen Familie. Letztere wurden nach der Chronologie der Sterbedaten aufgestellt. Insgesamt standen in der Gruft 43 Särge, von denen 1994 zehn aus konservatorischen Gründen ausgelagert werden mussten.

Geschichte

Die Fürstengruft – ein Hauptwerk klassizistischer Architektur in Thüringen – wurde von 1823 bis 1828 im Auftrag von Großherzog Carl August auf dem 1818 eingeweihten Friedhof errichtet. Architekt war Clemens Wenzeslaus Coudray. Nach Abschluss der Arbeiten am Gruftgewölbe 1824 wurden die aus dem 1774 niedergebrannten Stadtschloss geretteten Särge der herzoglichen Familie hierher überführt. Die erste Bestattung war die Umbettung der Friedrich Schiller zugeschriebenen Gebeine am 16. Dezember 1827. Neben dessen Sarg fand am 26. März 1832 Johann Wolfgang von Goethe die letzte Ruhestätte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Mausoleum zu einem Verehrungsort für die Dichter.

Von 1860 bis 1862 wurde die Russisch-Orthodoxe Kapelle als Grablege für Großherzogin Maria Pawlowna an die Fürstengruft angebaut und ein Durchbruch zwischen den Gotteshäusern geschaffen. So konnte die Regentin neben ihrem Ehemann Carl Friedrich ruhen, der 1853 in der Fürstengruft bestattet wurde. Deren klassizistisch-schlichten Kapellenraum ließ die Tochter des Ehepaares, Königin Augusta von Preußen, 1865 neu gestalten und üppig ausstatten.

Von 1952 bis 1992 lautete der offizielle Name der Grabstätte „Goethe- und Schiller-Gruft“.  Die Veränderungen jener Jahre wurden im Zuge einer Restaurierung von 1993 bis 1994 rückgängig gemacht. Bei einer 2011 vorgenommenen Neugestaltung des Kapellenraumes erfolgte u.a. die Rückführung historischen Inventars.

Audioguide

Eine Übersicht zu allen Audioguides unserer Einrichtungen finden Sie hier.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Aktuelle Ausstellungen, Veranstaltungen und digitale Angebote kompakt. Mit unserem E-Mail-Newsletter kommen die neuesten Informationen regelmäßig direkt zu Ihnen.

Newsletter abonnieren

Neues aus dem Blog

klassisch modern - Das Magazin 2025

Ausgabe 5, 2025

Passend zum Themenjahr freuen wir uns auch die neue und fünfte Ausgabe unseren Printproduktes präsentieren zu dürfen. Das diesjährige Magazin beschäftigt sich mit dem Jahresthema „Faust“ und bietet spannende Beiträge rund um Goethes Meisterwerk.

Jetzt kostenfrei bestellen!

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.