Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Dass Goethe auch leidenschaftlich Handschriften sammelte und der Nachwelt mehr als 2.000 Autographa „denkwürdiger Personen“ überliefert hat, ist kaum bekannt. Mehr als 25 Jahre trug er für seine „Lieblingssammlung“ Briefe, Manuskriptstücke, Notenblätter, Zeichnungen, amtliche Dokumente, Notizzettel, ganze Stammbücher oder die bloße eigenhändige Unterschrift von Künstlern, Gelehrten, Politikern und Monarchen aus unterschiedlichsten Zeiten zusammen. Freunde und Bekannte sorgten für stetigen Zuwachs, während Goethe das Vorhandene sorgsam archivierte.
Vielfach zog er die Blätter zur Betrachtung heran, legte etwa Musikern Notenmanuskripte vor und führte Sammlungsstücke, auch als Tauschobjekte, selbst auf seinen Reisen mit. Neben dem Bestreben, originale Zeugnisse der Geistesgeschichte zu bewahren, begeisterte den Dichter der unmittelbare Umgang mit jedem einzelnen Original – um dem „unwiderstehlich innewohnendem Schauensdrang“ zu genügen, wie es seinen Briefen heißt, und „die Geister der Entfernten und Abgeschiedenen hervorrufen und um sich versammeln“ zu können.
Die Kabinettausstellung geht den Geschichten von 14 Einzelstücken der auserlesenen Sammlung nach, die als Teil des Dichter-Nachlasses im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt wird.