Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Digitale Vermittlung der Almanach-Bibliographie Arthur Goldschmidts
Vom Oktober 2020 bis Januar 2021 wurden 50 Almanache (literarische Jahrbücher) mit Bezügen zu Johann Wolfgang von Goethe digitalisiert und intellektuell erschlossen. „Goethe im Almanach“ ist Titel der 1932 publizierten Bibliografie Arthur Goldschmidts (1883–1951), der 1936 seine über 2.000 Almanache umfassende Sammlung weit unter Wert verkaufen musste. Sie wurde 2012 von der Herzogin Anna Amalia Bibliothek an die Erben restituiert und anschließend angekauft. Mit dem Projekt „Goethe im Almanach 2.0“ ist Goldschmidts Idee einer Almanach-Bibliographie mit digitalen Mitteln aufgegriffen und innovativ aktualisiert worden. Die digitale Vermittlung würdigt die Arbeit Arthur Goldschmidts als Sammler und Bibliograf und führt sie fort.
Der Arbeitskreis selbstständiger Kultur-Institute e.V. (AsKI) hat das Projekt gefördert. Es war verbunden mit dem Beitrag der Herzogin Anna Amalia Bibliothek / Klassik Stiftung Weimar zum Onlineprojekt des AsKI e.V. und Festjahr 2021 „Jüdisches Leben in Deutschland“.

Ausgehend von Arthur Goldschmidts Publikation „Goethe im Almanach“ wurden circa 50 Almanache mit Goethe-Bezügen digitalisiert, und zwar bevorzugt aus Goldschmidts eigener Sammlung. Die digitalisierten Werke werden in den Digitalen Sammlungen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek angezeigt und sind damit öffentlich zugänglich. Außerdem erfolgte eine Verlinkung in der Deutschen Digitalen Bibliothek und in weiteren relevanten Meta-Portalen.

Mit großer Akribie hat Arthur Goldschmidt alle ihm bekannten deutschsprachigen Almanache inhaltlich erschlossen. Auf mehr als 50.000 Karteikarten erfasste er alle Einzelbeiträge. Diese einzigartige Kartothek blieb zusammen mit Goldschmidts Almanach-Dokumentation sowie seiner gesondert angelegten Personenkartei der Öffentlichkeit bislang völlig unbekannt. Sie wurde im Projekt beschrieben und in ihren wesentlichen Erschließungs- und Ordnungsprinzipien dargestellt.
Um Arthur Goldschmidts Sammlerleidenschaft und Leistung einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen, wurden die in den Almanachen vorhandenen Illustrationen mit Goethe-Bezug erschlossen und in den Digitalen Sammlungen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek sowie auch auf der AsKI-Plattform präsentiert.

Die bibliografischen Informationen aus Goldschmidts Publikation „Goethe im Almanach“ wurden umfangreich ausgewertet. Sowohl im Bibliothekskatalog als auch in den Digitalen Sammlungen konnten die bereits vorhandenen Daten mit den Informationen aus Goldschmidts Werk angereichert werden. Ergänzend dazu wurden weitere externe Quellen ausgewertet und Hinweisen von Goldschmidt zu Almanachen, die er nicht gefunden hat oder einsehen konnte, nachgegangen. Auffindbare Ausgaben sind verlinkt worden.
Um die Person Arthur Goldschmidt und auch seine Almanach-Sammlung angemessen sichtbar zu machen, wurden im Rahmen des Projekts qualifizierte Artikel in der Wikipedia und im Provenienzwiki erstellt.


Anlässlich des Festjahres 2021 „Jüdisches Leben in Deutschland“ stellten die Mitgliedsinstitute des AsKI e.V. – Museen, Forschungsinstitute und Dokumentationseinrichtungen – die beeindruckenden Geschichten von jüdischen Persönlichkeiten und ihren Beiträgen zur Kultur in Deutschland vor. »tsurikrufn!« – das jiddische Wort für Erinnern – war dabei Programm.
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek würdigte Arthur Goldschmidt mit einem eigenen Beitrag.