Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Mit ca. 1.000 Objekten ist die Sammlung historischer Kataloge und Verzeichnisse eine einzigartige Quelle zur Bestandsgeschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und ihrer Vorgängereinrichtungen. Die im Verlauf mehrerer Jahrhunderte entstandenen überwiegend handschriftlich geführten Bände und Karteien dokumentieren den Aufbau, die Organisation und Verwaltung verschiedener Sammlungen ebenso wie die Nutzer*innen und Besucher*innen der Bibliothek, Ausleihvorgänge, Revisionen und teilweise sogar die tägliche Arbeit der Bibliothekar*innen. Damit bilden sie eine Fundgrube für Fragestellungen aller Art.
Unter den Bandkatalogen finden sich beispielsweise der vom 18. bis ins 20. Jahrhundert geführte alphabetisch geordnete Nominalkatalog und der älteste Sachkatalog der Bibliothek (Realkatalog). Zur Sammlung gehören weiterhin Verzeichnisse bedeutender Gelehrten- und Sammlerbibliotheken, Kataloge der fürstlichen Privatbibliotheken, Zugangsbücher, Standortverzeichnisse, Ausleihregister, Leserverzeichnisse, Aufzeichnungen über Verluste durch Kriegsgeschehnisse, Kataloge thematischer Sammlungen wie z. B. Handschriften, Flugschriften der Reformationszeit, Musikalien, Stammbücher, Militaria, Karten sowie Verzeichnisse von früher im Bibliotheksbesitz befindlichen Kunstgegenständen.
Das Projekt wurde von der Thüringer Staatskanzlei im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung von Kunst und Kultur“ finanziert.

Die Digitalisierung von rund 130 Bänden dient in erster Linie dazu, die Kataloge und Verzeichnisse der Forschung zugänglich zu machen. Zu nennen sind hier primär die Projekte zu Kulturgutentziehungen, aber auch die Sammlungsforschung als solche profitiert von digital zugänglichen Quellen zur Recherche. Die in den historischen Dokumenten vorhandenen Informationen zur Erwerbungsgeschichte erlauben es Sammlungshistorikern und Kultureinrichtungen, anhand von Provenienzmerkmalen verstreute Sammlungen zu identifizieren und virtuell zu rekonstruieren.
Die im Rahmen des Projektes angefertigten Digitalisate sind in den Digitalen Sammlungen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek frei zugänglich. Dazu gehören z.B.
Über die oben genannten Titel hinaus hat die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in den vergangenen Jahren weitere Kataloge und Journale digitalisiert. So sind z.B. Bibliothekstagebücher, Besucherbücher und Ausleihjournale digital verfügbar. Die Digitalisierung dieses Bestandes wird auch über die Projektlaufzeit hinaus fortgesetzt.