Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Ausstellung im Rahmen der "Thüringer Tischkultur 2018"
Wie wurde „Gutt Hammel fleisch“ zubereitet, wie wurden „Eiser Kuchen“ oder „Hobelspäne“ gebacken? Wo bestellte Goethe seine Makkaroni? Welche Gerichte hatte Ottilie von Goethe für ein „National-Kochbuch“ vorgesehen, wie konnte man „englische Schuhwichse“, Tinten oder Hausmittel für die Gesundheit herstellen? Darüber geben handgeschriebene Kochbücher, Rezeptsammlungen, Küchenzettel und Wirtschaftsbücher Auskunft, die vor allem aus den Beständen Goethe, Schiller, Arnim und Nietzsche des Goethe- und Schiller-Archivs stammen. Zusammen mit zahlreichen Menükarten verschiedener Provenienz gewähren die Exponate Einblicke in die Küchen- und Esskultur im Umkreis der berühmten Dichter und Wissenschaftler und liefern aufschlussreiche Erkenntnisse über die Geschichte der Kochkunst und Hauswirtschaft des 18. und 19. Jahrhunderts.
Auch das Genie braucht leibliches Futter. Was an Gesottenem und Gebackenem, Gepökeltem und Eingemachtem etwa bei Goethe, Schiller, Arnim und Nietzsche auf den Tisch kam, überliefern Rezeptsammlungen und Kochbücher, Küchenzettel und Menükarten aus dem Goethe- und Schiller-Archiv. Sie dokumentieren Goethes Schwäche für italienische Makkaroni wie Liszts Vorliebe für Konservenkost oder die Armeleuteküche der Pfarrersfamilie Nietzsche. Darüber hinaus finden sich hier allerlei praktische Tipps zur Herstellung von Tinten und bewährten Hausmitteln für die Gesundheit – Rezepte, die über Generationen weitergegeben wurden. Wirtschaftsbücher gewähren Einblicke in die Haushaltsführung und Vorratshaltung. Das zur Archivausstellung im Jahr 2018 veröffentlichte Ausstellungsbuch lädt somit zum Entdecken früherer Gastlichkeit, zum Einblick in die sich verändernden Essgewohnheiten des 18. und 19. Jahrhunderts und zum Nachkochen der Gerichte ein.
Herausgegeber
Evelyn Liepsch, Einführung: Eva Beck
Erscheinungsjahr
2018
ISBN/ISSN
978-3-7374-0269-9